Bayern

Chaos: Eisregen blockiert Flug- und Bahnverkehr

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Über 100 Flüge mussten abgesagt werden, mehr als zwei Dutzend umgeleitet: Der Eisregen am Mittwoch hat den Flugverkehr am Münchner Airport zeitweise zum Erliegen gebracht. Auch Bahnfahrer mussten wetterbedingt warten, auf den Straßen kam es zu mehreren Unfällen. 

München. Auf den Straßen blieb es zunächst relativ ruhig, doch am Münchner Flughafen brachte das eisige Winterwetter den Flugplan ziemlich durcheinander: Wegen Glättegefahr durch gefrierenden Regen konnten am Mittwoch zeitweise keine Flugzeuge starten und landen. 133 Flüge seien zunächst abgesagt, 26 umgeleitet worden, sagte ein Sprecher des Flughafens der Deutschen Presse-Agentur.

Die gesamte Crew des Airports war mit 150 Räumfahrzeugen und 160 Mitarbeiterin im Einsatz. «Bei der Sicherheit gibt es keine Kompromisse», sagte der Sprecher. «Wenn es immer wieder drauf regnet, können wir die Bahn nicht öffnen.» Flüge wurden unter anderem nach Stuttgart und Wien umgeleitet. Am Nachmittag teilte der Flughafen-Betreiber mit, dass zumindest wieder einige Landungen möglich seien. Die nördliche Landebahn sei wieder freigegeben worden, starten konnten Flieger am Airport demnach zunächst aber nicht. Wegen des gefrierenden Regens könnten die Flugzeuge nicht enteist werden.

Auch der Bahnverkehr ist betroffen

Die Deutsche Bahn musste den Regionalverkehr zwischen München und Buchloe wetterbedingt zeitweise einstellen. Mehrere Regionalzüge des Eisenbahnunternehmens Go-Ahead blieben am Mittwochnachmittag wegen Blitzeises liegen, zum Teil sogar auf offener Strecke. «Wir können daher den Betrieb derzeit nur noch auf der Strecke Memmingen - Lindau aufrechterhalten und mussten alle anderen Strecken vorübergehend einstellen», hieß es in einer Mitteilung von Go-Ahead.

Wegen Gefahr durch Glätte und Eisbruch schloss zudem der Zoo in Augsburg, die Stadt München sperrte ihre Friedhöfe. «Trauerfeiern und Bestattungen werden aber durchgeführt», betonte ein Stadtsprecher. Trauergäste würden vom Friedhofspersonal am jeweiligen Haupteingang abgeholt, zu Trauerhalle und Bestattungsort begleitet und wieder zum Ausgang zurückgebracht werden. Die Münchner Feuerwehr schrieb auf Twitter: «Bitte vermeidet unnötige Fahrten und Spaziergänge.»

Viele Unfälle auf den Straßen

Betroffen von dem eisigen Winterwetter waren vor allem Oberbayern und Schwaben. In Niederbayern meldete die Polizei am Nachmittag 20 Unfälle mit 5 Verletzten. Wegen im Schnee feststeckenden und querstehenden Fahrzeugen sei es zudem zu Verkehrsbehinderungen gekommen. Im Laufe des Abends sei mit weiteren Beeinträchtigungen zu rechnen, hieß es am Nachmittag.

Auch auf der Autobahn 9 im nördlichen Oberbayern verzeichnete die Polizei mehrere Unfälle wegen Glätte. Es habe sich aber überwiegend um Blechschäden gehandelt, sagte ein Sprecher am Nachmittag. Schwer verletzt sei dabei niemand worden. «Es ist sehr ruhig auf den Straßen, schon den ganzen Tag, wir haben kaum Unfälle bislang», sagte dagegen ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Nachmittag. Die Straßenverhältnisse seien «besser als gedacht» gewesen und die Autofahrer die Warnungen erst genommen.

Der Deutsche Wetterdienst warnte unterdessen auch in den kommenden Tagen vor Glatteis. Vor allem im Raum Augsburg und in Alpennähe sei mit eisigem Winterwetter und glatten Straßen zu rechnen.

Starts und Landungen mittlerweile wieder möglich

Die Sperrung der beiden Start- und Landebahnen am Münchner Flughafen ist nach Angaben eines Sprechers aufgehoben worden. Starts und Landungen seien wieder möglich. Die nördliche der beiden Landebahnen war bereits etwas früher wieder nutzbar, so dass zumindest Landungen stattfinden konnten.

Allerdings müssten die Flugzeuge vor dem Start enteist werden, was zu Verzögerungen im Flugbetrieb führen könne, sagte der Sprecher am Mittwochabend. Wegen gefrierenden Regens hatten Flugzeuge zwischenzeitlich weder starten noch landen können. Rund 150 Flüge waren den Angaben nach abgesagt, 26 umgeleitet worden.
 

Quelle: dpa

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