Berlin

Berliner Kinderärzte schlagen Alarm

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Berlins Kinderärzte schlagen Alarm! Sie hatten in einem offenen Brief bemängelt, es habe sich bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen trotz kontinuierlicher Hinweise auf die prekäre Situation wenig bis gar nichts getan.  

Die Kinder-Stationen in Berlins Spitälern seien überfüllt - die Situation vor allem für Kleinkinder sei dramatisch - es gebe keine freien Betten mehr.

Der Sprecher der zuständigen Senatsverwaltung, Hans-Christoph Keller, teilte dazu am Samstag mit, es gebe auf verschiedenen Ebenen intensive Gespräche mit Verbänden und Kliniken. «Die Senatsverwaltung für Gesundheit arbeitet seit Monaten intensiv an Lösungen, um die Krankenhäuser und die Ärztinnen und Ärzte zu entlasten.»

Aktuell verschärften eine Vielzahl von Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfektionen die ohnehin angespannte Situation in den Krankenhäusern. Die Gesundheitsverwaltung beobachte das genau. Mit den Chefärzten der Berliner Kinderkliniken und der Ärztlichen Leitung des Rettungsdienstes habe es Ende November ein Treffen gegeben. «Gemeinsam wurde verabredet, dass alle Kinderkliniken weniger dringende Eingriffe möglichst verschieben», sagte der Sprecher weiter. Das Ziel sei, die Versorgung von kritisch kranken Kindern deutlich zu verbessern.

Zuvor hatte der «Tagesspiegel» über den offenen Brief der Ärzteverbände berichtet. Darin heißt es, nicht nur in den zentralen Notaufnahmen, sondern auch in der ambulanten und der stationären Pädiatrie herrschten zunehmend unverantwortbare Zustände. «Es bedarf einer äußerst raschen Lösung, dies insbesondere, da Winter und bevorstehende Feiertage die Situation weiter eskalieren werden - das reine Tragen einer Maske wird da nicht helfen», warnen die Mediziner. «Wir sehen die Gesundheit und auch das Leben unserer Kinder und Jugendlichen massiv bedroht!»

Unterschrieben ist der offene Brief von Vertretern der Initiative Berliner Kinderkliniken, der Berliner Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, dem Verband Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen in Berlin und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Berlin. Zum Vorwurf, die Gesundheitsverwaltung habe auf eine mehrfach angefragte Terminvereinbarung nicht reagiert, teilte deren Sprecher mit, Senatorin Ulrike Gote (Grüne) sei selbstverständlich kurzfristig zu weiteren Gesprächen bereit und werde sich weiter um die Lösung der aktuellen Herausforderungen kümmern.

Um die zum Teil dramatische Lage in den Krankenhäusern schnell zu verbessern, werde die Charité in Absprache mit der Gesundheitsverwaltung eine zentrale Koordinierungsstelle für die stationäre pädiatrische Versorgung aufbauen. Sie basiert den Angaben zufolge auf dem vor zwei Jahren von Charité, Gesundheitsverwaltung und Berliner Feuerwehr entwickelten Konzept, nach dem während der Corona-Pandemie Covid-19-Patienten untergebracht und versorgt wurden.

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