Berlin

'Friedlicher 1. Mai': Videos von aggressiven Polizisten sorgen für Entsetzen

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Nach einem gewaltfreien Verlauf der 1. Mai-Demonstration in Berlin gibt es Debatten über das aggressive Auftreten von Polizisten gegenüber feiernden Menschen in Kreuzberg.  

Eine zehn Sekunden lange Videosequenz zeigt, wie Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern am späten Abend die Menschen von der Oranienstraße vertreiben wollen, um die Straße wieder für den Autoverkehr frei zu machen. Ohne weiteren Anlass sprühen sie dabei Pfefferspray auf friedlich am Straßenrand stehende Menschen, stoßen einen betrunkenen Mann brutal auf den Boden, schubsen andere Menschen weg.

 

 

 

Mehrfach lief die Polizeieinheit mit Schlagstöcken und Pfeffersprayflaschen in den Händen die Straße höchst aggressiv auf und ab. Polizisten besprühten Menschen und stießen sie von der Straße, der Polizeiführer schrie immer wieder: "Runter von der Straße, runter von der Straße." Erst durch dieses Auftreten wurde die Stimmung, die zuvor entspannt war, wieder aufgeheizt. Es kam zu Sprechchören gegen die Polizei, später warfen Menschen auch ein oder zwei Flaschen in Richtung von Polizisten.

 

 

 

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verteidigte den Einsatz: "Sich aber jetzt schon davon ein Bild machen zu können, ist anmaßend, weil niemand sieht, was vorher war und in welchem Kontext sich die Kollegen zu den Maßnahmen entschieden haben." Die Berliner Polizei wollte sich später äußern.

 

 

 

"Erstaunlich friedlicher" Verlauf der Demo

Insgesamt blieb die Polizei am Dienstag bei ihrem Fazit von einem "erstaunlich friedlichen" Verlauf der früher oft krawallträchtigen Demonstration. Bei der Demonstration mit rund 12 000 Teilnehmern und danach gab es keine Gewaltausbrüche.

In der Nacht hatte die Polizei neun Festnahmen gemeldet. Die GdP sprach von 70 Festnahmen und 9 verletzten Polizisten. Die endgültigen Zahlen wollten der neue Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik in einer Pressekonferenz nach der Sitzung des Senats vorstellen.

Quelle: dpa

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