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Warum die Biontech Gründer Deutschland verlassen

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Das für Qualität stehende Gütesiegel "Made in Germany" war einmal. Denn immer mehr deutsche Unternehmen verlegen Ihre Produktionen und Forschungen ins Ausland. Auch der deutsche Corona-Gigant verlegt nun seine Krebsforschung von Mainz nach Großbritannien. 

Mainz. Hier entstand das weltweit bewunderte Biotechnologieunternehmen. Doch das soll sich nun ändern. Denn die Firma verlegt ihre Krebsforschung aus Mainz nach Großbritannien.

Was sind die Gründe für den Umzug?

Comirnaty Corona Impfstoff Biontech Pfizer
© Getty Images / oe24
× Comirnaty Corona Impfstoff Biontech Pfizer

Während Deutschland Jahrzehntelang als absoluter Magnet für Firmen galt, plagt Firmen indessen die lahme, deutsche Bürokratie. Die Arznei-Entwicklung soll in England weit besser funktionieren, da Behörden mit Unternehmen eng zusammenarbeiten.

Die Erwartungen von Biontech Gründerin Özlem Türeci (55) sind hoch: „BioNTech setzt bei der Forschung und Entwicklung auf die Stärken der jeweiligen Länder. Künftig wird es entscheidend sein, zeitgemäße und missions-getriebene Rahmenbedingungen in verschiedenen Bereichen zu schaffen“, sagt sie zur "Bild"-Zeitung. Das gelte „unter anderem für die Finanzierung von Forschung und ihrer schnelleren Translation in die Anwendung, die Förderung von Biotech-Ökosystemen in Europa sowie entsprechender Vorschriften und Richtlinien“, so Türeci.

Droht Deutschland nun die Absturz-Gefahr?

Denn nicht nur Biontech, sondern immer mehr Unternehmen verlagern ihre Sitze.

So auch beispielsweise der Medizin Gigant Bayer. Die Firma möchte ihr Pharmageschäft nach China und in die USA verlagern. Grund dafür: Europa sei im Vergleich „innovationsunfreundlich“.

Auch das Unternehmen BASF, ein Riese unter den Chemiefirmen, baut bereits ein neues Werk in südchinesischen Zhanjiang. Warum? Weil unter anderem die Energie dort weit billiger ist. Doch es drohen noch weitere Folgen, denn am Standort Ludwigshafen stehen nun möglicherweise gleich 39.000 Mitarbeiter vor dem Rauswurf.

Laut Wirtschaftsverbänden gibt es Gründe, warum sich die Lage so entwickelt. Das seien vor allem zu viele Vorschriften (Bürokratie), zu hohe Energiekosten und Sozialabgaben.

Deutschland sackt auf Platz 18 von 21

Eine Untersuchung der „Stiftung Familienunternehmen“ hat inzwischen tragische Ergebnisse geliefert. In Bezug auf Unternehmensfreundlichkeit sackte Deutschland nämlich auf den 18. von 21. Plätzen.

Am Montag dann die nächste Horrormeldung: Denn ebenfalls vor einem Absturz soll ausgerechnet die staatseigene KfW-Bank stehen. Den Unternehmen fehle es immer mehr an Fachkräften. Bis 2032 könnten es laut Institut IW sogar bis zu 5 Millionen sein! „Das Fundament für weiteres Wohlstandswachstum bröckelt“, so die Studie. Auch KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib äußert sich dazu und warnt "vor einer einzigartigen Herausforderung". Möglichkeiten, um dies zu verhindern? Deutschland braucht unter anderem mehr Zuwanderung und bessere Ausbildungen.
 

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