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Biontech plant größte Übernahme seiner Firmengeschichte

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Künstliche Intelligenz wird in der Forschung immer wichtiger. Das gilt auch bei der Suche nach wirksamen Immuntherapien. Das für seinen Corona-Impfstoff bekannte Mainzer Unternehmen will sich in diesem Bereich verstärken und richtet den Blick nach Großbritannien.

Die geplante Übernahme ermögliche Biontech den Aufbau «vollständig integrierter, unternehmensweiter Kapazitäten zur Erforschung, Konzeption und Entwicklung von Immuntherapien der nächsten Generation im großen Maßstab», erklärte das vor allem für seinen Corona-Impfstoff bekannt gewordene Unternehmen. InstaDeep soll nach der Übernahme als Biontech-Tochter weltweit tätig sein und seinen Sitz in London behalten.

Geschäft bis Ende März abschließen

InstaDeep wurde nach eigenen Angaben 2014 gegründet und hat Niederlassungen in Paris, Tunis, Lagos, Dubai und Kapstadt. Biontech hält bereits InstaDeep-Anteile. Über die 362 Millionen Pfund hinaus sollen InstaDeep-Anteilseigner erfolgsabhängige Zahlungen in einer Gesamtsumme von bis zu 200 Millionen Pfund erhalten.

Biontech strebt an, das Geschäft noch bis Ende März abzuschließen, wie Vorstandschef Ugur Sahin auf einer Fachkonferenz in den USA ankündigte. Ziel sei es, künstliche Intelligenz nahtlos in alle Bereiche der Arbeit zu integrieren. Mit InstaDeep verbinde Biontech eine dreijährige erfolgreiche Zusammenarbeit unter anderem bei der Entwicklung eines Frühwarnsystems zur Erkennung möglicher Hochrisikovarianten von Sars-CoV-2.

Das Coronavirus werde weiter mutieren, sagte Sahin. «Es wird nicht verschwinden, es wird bei uns bleiben.» Ein Trend in der künftigen Arbeit werde es sein, einen Impfstoff und einen Therapieansatz zu entwickeln, die nicht nur gegen schwere Krankheitsverläufe schützten, sondern auch «Infektionen und symptomatische Erkrankungen» verhinderten.

Forschungszentrum in Großbritannien geplant

Die geplante Übernahme unterstreicht die zunehmende Bedeutung Großbritanniens für Biontech. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Mainzer dort ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen wollen. Ziel ist es, bis 2030 bis zu 10 000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten Krebsimmuntherapien zu behandeln - entweder im Rahmen klinischer Studien oder als zugelassene Behandlungen.

 

Quelle: dpa

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