Hart aber fair

Cannabis-Euphorie & Corona-Angst - Wie passt das zusammen?

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Karl Lauterbach verteidigt bei „Hart aber fair“ die geplante Legalisierung von Cannabis. Der CSU-Politiker Markus Blume kritisiert dieses Vorhaben der Ampel-Koalition und wirft dem Gesundheitsminister eine „Cannabis-Euphorie“ vor. 

Die Ampel-Koalition will Cannabis legalisieren und Karl Lauterbach ist der Mann, der das Vorhaben umsetzen soll.

Aber was würde das für die Gesundheit junger Menschen bedeuten?

Wird der Konsum einer anderen Substanz, wie Alkohol, in der Gesellschaft bislang zu lasch behandelt? Diesen Fragen musste sich der Gesundheitsminister am Montagabend bei „Hart aber fair“ stellen. 

Mit in der Runde saß der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume, der sich entschieden gegen das Gesetzesvorhaben aussprach. Außerdem teilten die Autorin Nathalie Stüben, die jahrelang alkoholabhängig war sowie die Psychotherapeutin Sabine Ahrens-Eipper ihre Erfahrungen mit Suchterkrankungen. Der Rapper Curly sprach über seinen eigenen Cannabiskonsum, den er in seiner Musik häufig thematisiert. 

Staatlicher Anbau, ein kontrollierter Verkauf und die Möglichkeit, eigene Pflanzen anzubauen – all das sieht ein Eckpunktepapier des Gesundheitsministeriums für die Cannabis-Legalisierung vor. Die daraus eingenommenen Steuern will Lauterbach in die Prävention und Aufklärung von Jugendlichen investieren. 

CSU-Politiker Blume sprach sich entschieden dagegen aus

Wenn etwas legalisiert wird, dann steigt auch die Nachfrage danach, woraus am Ende „deutlich mehr signifikante Folgeerkrankungen“ resultieren würden. Lauterbach warf er vor, eine Kombination aus Vollgas und Handbremse zu betreiben.

Man könne nicht den Konsum einer Droge durch Legalisierung fördern und gleichzeitig über die schädlichen Folgen dieser Droge aufklären: „Vollgas und Handbremse gleichzeitig, das führt am Ende zum Schleudergang.“ 

Blume erinnerte daran, dass Lauterbach in der Pandemie teilweise „auf der Seite des Alarmismus“ gestanden habe. „Corona-Angst auf der einen Seite und jetzt plötzlich Cannabis-Euphorie – das passt für mich überhaupt nicht zusammen“, sagte der CSU-Politiker. Das Bundesministerium habe wichtigere Aufgaben zu bewältigen, etwa den Mangel an Medikamenten. 

Karl Lauterbach zeigte sich zunehmend verzweifelt

„Bei so einem komplizierten Thema kommt man einfach mit einem populistischen Gassenhauer nicht weiter“, sagte er. Den Vorwurf, er kümmere sich um Banalitäten, wies er zurück. Er arbeite derzeit an zehn Gesetzen gleichzeitig, „in fast jedem Winkel des Gesundheitssystems“. Kritik an seinem Vorgänger, dem CDU-Politiker Jens Spahn, wolle er vermeiden, sagte Lauterbach, aber: „Als die Union noch das Ministerium gehabt hat, ist, das kann ich Ihnen versichern, sehr viel liegengeblieben.“ 

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