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1,4 Mio. Schadensersatz: Klima-Chaotin droht Mega-Strafe

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Eine Strafe, die es in sich hat, droht nun einer Kohle-Gegnerin. 1,4 Millionen Euro will der RWE-Konzern von der Klima-Chaotin als Schadensersatz. 

Am 5. November 2021 ereignete sich die Tat, die der Biologie studierenden Person Eike G. (möchte sich keinem Geschlecht zuordnen) jetzt zum Verhängnis werden könnte. Gemeinsam mit anderen Aktivisten betonierte die angeklagte Person den eigenen Arm unter Gleisen in einer Röhre. Beigemengt waren Nägel, welche bis zu 15 Zentimeter lang waren, um die Befreiung noch schwieriger zu machen.

Die Gleise, wo sich die Person einbetonierte, waren nicht zufällig gewählt, sondern führten direkt zu einem Kohlewerk von RWE. Erst nach 17 Stunden konnte die Person befreit und der Zugbetrieb wieder aufgenommen werden. Vor dem Amtsgericht Grevenbroich musste sich die 24-jährige Eike G. nun wegen "Störung öffentlicher Betriebe und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" verantworten. 

Schadensersatzklage von RWE

Die weitaus schlimmere Anklage, die Eike G. jedoch am Hals hat, ist die Schadensersatzklage von RWE. Das Unternehmen konnte in der Zeit der Schienen-Blockade keine Kohle nachliefern, weshalb drei Blöcke im Kraftwerk nur auf "Schwachlast" laufen konnten und ein Block am Abend sogar gänzlich abgeschaltet werden musste.

Da der Strom jedoch schon im Voraus verkauft wird und RWE Kunden zu beliefern hatte, musste der Konzern Energie woanders einkaufen. Für rund 20.000 Megawattstunden wurden 1,3 Mio. Euro fällig, hinzu kommen noch Kosten für Öl und Braunkohle, damit der abgeschaltete Block wieder hochgefahren werden konnte. Diese Summe fordert RWE nun zurück. 

Des Weiteren erklärt ein RWE-Ingenieur gegenüber der "Bild", dass die Aktion eher nach hinten losging. Statt Kohlendioxid einzusparen, wurde noch mehr freigesetzt: "In diesem Kraftwerk wurde Kohlendioxid eingespart, nicht aber in den Uralt-Kraftwerken mit schlechterem Wirkungsgrad.“ 

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