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Klima-Kleber blockieren Rettungswagen in Berlin

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Die Aktionen kommen nicht unerwartet: Die Klimagruppe Letzte Generation will Berlin lahmlegen. Die Polizei versucht dies mit einem Großaufgebot zu verhindern.  

Berlin. Die Klimagruppe Letzte Generation hat am Montag wie angekündigt mit mehreren Blockaden den Verkehr in Berlin behindert. Die Polizei sprach rund eineinhalb Stunden nach Beginn der Aktionen von rund 30 Orten im Stadtgebiet, an denen Klimaaktivisten auf der Straße standen, dort festgeklebt waren oder Transparente hielten. Einen Schwerpunkt bildete demnach der Bereich Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Berliner Polizei will nach eigenen Angaben mit bis zu 500 Beamten im Stadtgebiet unterwegs sein, um die Blockaden zu verhindern beziehungsweise schnell zu beenden.

 

 

 

 

 

 

Die Klimagruppe hatte angekündigt, sie wolle versuchen, von Montag an die gesamte Hauptstadt lahmzulegen. "Wir nehmen nicht mehr hin, dass diese Regierung sich nicht an unsere Verfassung hält. Wir nehmen nicht länger hin, dass die Regierung keinen Plan hat, wie die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen gestoppt werden kann. Wir leisten jetzt Widerstand!", teilte die Letzte Generation mit. Die Aktionen sind nicht befristet. Sie sollen erst enden, wenn Forderungen erfüllt sind.

Laut „Tagesspiegel“ waren gegen 10 Uhr bereits 15 Rettungs-Einsatzfahrten behindert worden. Dafür mussten teilweise andere Rettungswagen nachalarmiert werden.  Von 127 Rettungswagen seien gegen 10.30 Uhr nur 14 verfügbar gewesen, einige steckten in den Klima-Kleber-Staus fest. Der Rettungsdienst sei im Ausnahmezustand. 

 

 

 

Es kam zu teils stundenlangen Staus und Behinderungen, auch im Busverkehr, wie es von der Verkehrsinformationszentrale (VIZ) hieß. Auf der Stadtautobahn A100 wurde der Verkehr zeitweise lahmgelegt. Autos standen bis zu zwei Stunden im Stau. Der ADAC zählte in den frühen Morgenstunden bis zu 5-mal mehr Staus im Vergleich zur Vorwoche sowie eine Gesamtstaulänge von bis zu 30 Kilometern. Laut Feuerwehr gab es 15 gemeldete Behinderungen von Einsatzfahrzeugen wegen Demonstrationen im Straßenverkehr. "In 7 Fällen waren unsere Einsatzkräfte auf dem Weg zum Notfallort", erklärte die Feuerwehr auf Twitter.

Von der Verkehrsinformationszentrale (VIZ) hieß es, aufgrund der Proteste käme es auch im Busverkehr zur zahlreichen Verspätungen, Umleitungen, Ausfällen oder Einstellungen. "Wenn möglich auf S+U Bahnen ausweichen!", lautete die Empfehlung der VIZ bei Twitter.

Die Gruppe beklagt fehlenden Klimaschutz und verlangt die Einsetzung eines Gesellschaftsrats mit gelosten Mitgliedern. Sie fordert von der Politik einen Plan zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels, mit dem die schlimmsten Folgen der Erderwärmung verhindert werden sollen.

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