Leichenteile im Kanal entdeckt: Prozess gegen 43-jährigen Türken

15.04.2023

Nach dem Fund von Leichenteilen in einem Kanal in Hamburg-Wilhelmsburg muss sich von Donnerstag (20. April) an ein 43-Jähriger vor dem Landgericht verantworten.  

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© Bodo Marks/dpa
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Dem Türken werde Totschlag an einer 29-Jährigen im Jahr 2013 vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering am Freitag. Die Anklage geht davon aus, dass der Mann seine frühere Geliebte erwürgte. Hintergrund der Tat soll gewesen sein, dass die Frau vom Angeklagten fortlaufend Geld für ihren Lebensunterhalt forderte. Sie habe ihm gedroht, im Fall der Nichtzahlung seine Familie über das außereheliche Verhältnis zu ihr und seine Tätigkeit als Bordellbetreiber zu informieren.

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43-Jähriger wurde bereits vor zehn Jahren verdächtigt 

Mitte Januar hatte ein Angler Überreste einer Leiche in einem Kanal entdeckt. Polizeitaucher bargen weitere Teile. Rechtsmediziner konnten die Leichenteile der vor knapp zehn Jahren verschwundenen Bulgarin zuordnen. Die Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin einen Haftbefehl gegen den Mann, der schon damals in Verdacht geraten war und in Untersuchungshaft gesessen hatte. Der 43-Jährige wurde bei seiner Rückkehr aus der Türkei am Hamburger Flughafen gefasst.

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Die Staatsanwaltschaft hatte bereits 2013 Anklage wegen Totschlags gegen ihn erhoben, wie Oechtering erklärte. Das Gericht hatte jedoch nicht über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Prozesses entschieden. Denn eine intensive Suche der Polizei nach der Leiche war erfolglos geblieben. Der Mann musste mangels dringenden Tatverdachts wieder freigelassen werden. Inzwischen ist er laut Anklagebehörde wieder in Untersuchungshaft.

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Das Landgericht hat 26 Verhandlungstermine bis zum 1. September angesetzt.

Quelle: dpa

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