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Flüchtling verhaftet: Zwei Tote bei Messer-Attacke in Regionalbahn

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Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg mit zwei Toten und mehreren Verletzten ist am Mittwoch auch der mutmaßliche Angreifer verletzt worden.  

Ein Mann sei kurz vor 15.00 Uhr vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt mit einem Messer auf Reisende losgegangen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, gibt es offenbar zwei Todesopfer, sowie fünf Verletzte zu beklagen. Anfangs hieß es, der tatverdächtige Mann stamme aus Syrien. Allerdings soll es sich um einen palästinensischen Flüchtling aus Gaza handeln.

Mehrere Menschen in Zug durch Messerattacke verletzt

Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sind an einem Bahnübergang in der Nähe von Bahnhof Brokstedt im Einsatz. Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am Mittwoch zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Ein Mann sei kurz vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt mit einem Messer auf Reisende losgegangen. 

© Jonas Walzberg/dpa
× Mehrere Menschen in Zug durch Messerattacke verletzt

"Die Hintergründe sind noch unklar, ebenso wie die Identitäten der Geschädigten", teilte eine Polizeisprecherin mit. Der mutmaßliche Täter - der zwischen 20 und 30 Jahre alt sein soll - habe die Menschen in dem noch fahrenden Zug angegriffen. Zu den fünf Verletzten zählt auch der Täter selbst.

Mehrere Menschen in Zug durch Messerattacke verletzt

Beim mutmaßlichen Täter soll es sich um einen palästinensischen Flüchtling aus Gaza handeln. 

© Jonas Walzberg/dpa
× Mehrere Menschen in Zug durch Messerattacke verletzt

Wie es weiter hieß, hatte die Polizei mehrere Anrufe von Fahrgästen erhalten. Auf Benachrichtigung wurde der Zug gestoppt, worauf sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert habe, so die Sprecherin. Dort sei der Täter festgesetzt worden, von wem könne sie noch nicht sagen. Der Mann, der mittelschwer verletzt sei, wurde demnach in ein Krankenhaus gebracht.

Polizisten hätten den Mann kurz darauf in Brokstedt festgenommen. Der Bahnhof wurde für die polizeilichen Maßnahmen gesperrt.

Mutter wartete auf ihre Tochter (18)

Eine Frau aus Bad Bramstedt wartete wenige Meter entfernt vom Bahnhof auf ihre Tochter. Die 18 Jahre alte Studentin war mit dem Zug auf dem Rückweg von der Uni in Kiel. "Sie hat gesehen, wie ein Mensch vier Reihen vor ihr auf jemanden eingestochen hat", sagte die Mutter. Sie könne derzeit noch nicht mit ihrer Tochter sprechen, nur schreiben, sagte die sichtlich bewegte Frau. Die Tochter warte noch darauf, bei der Polizei eine Aussage zu machen. Die junge Frau sei zwar unverletzt. "Ich glaube aber, es geht ihr schlecht. Was sind das für Menschen, die so etwas machen?", sagte die Mutter.

Täter soll geistig verwirrt sein

Es gibt erste Hinweise, dass der mutmaßliche Täter geistig verwirrt sein könnte. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Nach vorläufigen Erkenntnissen war der mutmaßliche Angreifer bislang nicht als Extremist aufgefallen.

Innenministerin Sütterlin-Waack zeigt sich bestürzt

«Es ist ganz furchtbar. Wir sind alle völlig erschrocken und entsetzt, dass sowas passiert ist», sagte die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack, dem NDR. Die Ministerin bekam die Nachricht im Landtag und beriet sich mit Ministerpräsident Daniel Günther. Sie wurde am Abend in Brokstedt erwartet.

Messerattacke

Ein Großaufgebot an Rettungskräften eilte zum Einsatzort. 

© Jonas Walzberg/dpa
× Messerattacke

Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: «Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung.»   

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