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Nacktfoto-Falle: Grünen-Politiker wird mit intimen Bildern erpresst

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Der Leiter des Bezirksamts Hamburg-Nord, Michael Werner-Boelz, ist von Cyberkriminellen mit einem Nacktfoto erpresst worden.  

Sie hätten gedroht, kompromittierende Bilder von ihm zu veröffentlichen, wenn er nicht 50 000 Euro zahle, teilte der 56 Jahre alte Grünen-Politiker am Freitag mit. "Es ist kein leichter Schritt für mich, diesen Erpressungsversuch öffentlich zu machen. Wie jedes der vielen Opfer dieser besonders perfiden Art der Erpressung empfinde auch ich Scham über das Vorgefallene", heißt es in einer schriftlichen Erklärung, die der dpa vorliegt. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über den Fall berichtet.

Hamburger Bezirksamtsleiter mit Nacktfotos erpresst

Michael Werner-Boelz (Bündnis 90/Die Grünen), Leiter des Bezirksamts Hamburg-Nord. Cyberkriminellen haben gedroht, kompromittierende Bilder von ihm zu veröffentlichen, wenn er nicht 50 000 Euro zahle, teilte der 56 Jahre alte Grünen-Politiker am Freitag mit. 

© Marcus Brandt/dpa
× Hamburger Bezirksamtsleiter mit Nacktfotos erpresst

Fake-Profil nahm Kontakt mit Politiker auf

Den Angaben zufolge hatte im Januar eine Frau mutmaßlich mit gefälschter Identität über Facebook Kontakt zu dem Bezirksamtschef aufgenommen. Es sei ein vertrauensvolles Verhältnis entstanden. Schließlich habe ihn die Frau auch um den Austausch von Fotos gebeten. Als er dem Wunsch nachgekommen sei, habe man ihm mit der Veröffentlichung gedroht und Geld gefordert. Er habe dann Anzeige erstattet und den Fall nun selbst öffentlich gemacht.

Warnung vor Sextortion 

"Ich möchte mit meinem Schritt vor Sextortion warnen und allen in einer ähnlichen Situation Mut machen, ihre Scham zu überwinden und die Tat zur Anzeige zu bringen", erklärte Werner-Boelz. Mit Sextortion, einer Zusammensetzung aus Sex und dem englischen Wort für Erpressung (Extortion), wird die Masche bezeichnet.

Der Grünen-Politiker bedankte sich bei der Polizei, die sich "sehr zugewandt, professionell und engagiert" um die Bearbeitung seines Falles gekümmert habe. "Meine Erfahrung zeigt: Kein Opfer muss Angst und Scham vor der Kontaktaufnahme mit der Polizei haben."

Quelle: dpa

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