Prozess wegen Volksverhetzung: Corona-Kritiker Bhakdi vor Gericht

23.05.2023

Begleitet von Sympathiebekundungen seiner Unterstützer und einem großen Medienandrang hat im schleswig-holsteinischen Plön ein Prozess wegen Volksverhetzung gegen den Mediziner und Autor Sucharit Bhakdi begonnen.

Zur Vollversion des Artikels
© dpa/Christian Charisius
Zur Vollversion des Artikels

Die Polizei setzte angesichts befürchteter Proteste am Dienstagmorgen rund 50 Beamte am Amtsgericht der Kreisstadt ein. Auch die Justiz verstärkte ihr Personal. Zu Zwischenfällen kam es trotz Gedränges am Eingang nicht.

© dpa/Christian Charisius

Umstrittene Thesen

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Mikrobiologen (76) Volksverhetzung in zwei Fällen vor. Bhakdi gilt als einer der bekanntesten Kritiker der Corona-Impfungen und -Maßnahmen. Seine Thesen sind umstritten. Laut Anklage soll Bhakdi im April 2021 im Zusammenhang mit heftiger Kritik an der Impfpolitik Israels auch gegenüber in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden zum Hass aufgestachelt und diese als religiöse Gruppe böswillig verächtlich gemacht haben.

© dpa/Christian Charisius

Holocaust-Anspielungen

Außerdem soll er bei einer Wahlkampfveranstaltung im September 2021 in Kiel in einer Rede die Zulassung von Covid-19-Impfstoffen in Verbindung mit einem «Endziel» gebracht und von einem zweiten Holocaust gesprochen haben. Nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft verharmloste er dadurch das Schicksal von Jüdinnen und Juden unter der NS-Herrschaft. Bhakdi weist die Vorwürfe zurück. Das Urteil wird noch am Dienstag erwartet.

© dpa/Christian Charisius

Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich rund 300 Anhänger Bkahdis eingefunden. Sie empfingen den Angeklagten mit Applaus. Es waren Transparente mit großen Herzen und der Aufschrift «Danke» sowie der Forderung nach einem Freispruch für Bhakdi zu sehen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel