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Erste Gemeinde will Stadtmauern gegen Flüchtlinge

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Wie im Mittelalter. Eine Stadtmauer rundum das Gemeindegebiet, um sich abzuschotten. Diese bizarre Idee wird tatsächlich in der Kleinstadt Loitz in Erwägung gezogen. 

Mecklenburg-Vorpommern. Die kleine Stadt Loitz mit knapp 4200 Einwohner plant im großen Maßstab. Anwohner wollen den Zugang zur Innenstadt schließen lassen, wie im Mittelalter. Erst kürzlich wurden 36 Flüchtlinge, vor allem Syrer, in der ehemaligen Grundschule der Stadt untergebracht, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. 

Dies dürfte den Einwohner jedoch gehörig gegen den Strich gehen. 400 Unterschriften wurden gesammelt, um der Bürgermeisterin Christin Witt (CDU) Druck zu machen. Die Forderung: Mehr Sicherheitspersonal an der Schule, Straßenbeleuchtung rund um die Uhr und die Zugänge in Richtung Flüchtlingsunterkunft sollen geschlossen werden! Dafür soll die ehemalige Stadtmauer, welche derzeit einen Rundbogen-Durchgang besitzt, geschlossen werden. Die Flüchtlinge sollen draußen bleiben, so die Forderung. 

Die Bürgermeisterin setzte bereits erste Maßnahmen. So wurde die Leuchtzeit der Straßenlaternen bereits verlängert und die Polizei zeigt vermehrt Präsenz. Trotz diesen ersten Zeichen wollen die Bürger noch mehr. Wie die "Bild" berichtet, gab es eine Bürgerversammlung zu diesem Thema mit rund 250 Teilnehmern. Dort ging es heiß her. Ein Bewohner der Stadt zeigte dabei sogar dem Vize-Landrat den Mittelfinger - kassierte dafür auch eine Anzeige wegen Beleidigung. Eine andere Frau berichtet, ihr 37-jähriger Bekannter sei aus Syrien und soeben volksverhetzend beleidigt worden. Auch das hat Konsequenzen, die Polizei ermittelt auch zu diesem Vorwurf. 

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