Ein Kommentar von Polit-Blogger und de24live-Kolumnist Gerald Grosz.
Haltet den Dieb, schreit Nancy Faeser nach der Terrornacht von Berlin. Ausgerechnet sie, die mit aller Beharrlichkeit die Kritiker des Multikulturalismus verfolgt, ist nun selbst am harten Boden der von ihr aufbereiteten Realität angekommen. Ausgerechnet sie, die als Sozialistin gemeinsam mit den Grünen das Staatsbürgerschaftsrecht aufweichen will und somit erst recht einen Pull-Faktor für einen neuerlichen Asylansturm auslöst.
Und nicht nur ihr ist vielleicht mit dem neuen Jahr ein Licht aufgegangen, sondern dem gesamten politischen Establishment in Berlin. Jenen Politikern, die im vornehmen Charlottenburg weitab von den Problemen der Glasscherbenvierteln wohnen, sich mit den Dienstwägen in den Regierungsbezirk fahren lassen und deren Agenda der offenen Grenzen und des grenzenlosen Multikulturalismus alle Deutschen, nur sie selbst nicht betrifft und tangiert.
Am Reißbrett in den politischen Büros der Ideologen schaut der Umbau der Gesellschaft prächtig aus, auf den Straßen von Neukölln, mit Blick auf zerstörte Einsatzwägen, in Schutt und Asche gelegte Straßen, verletzte Polizisten und Rettungssanitäter ein wenig anders.
Ja, wer Zeitbomben ins Land holt braucht sich eben nicht zu wundern, wenn einem die Böller um die Ohren fliegen. Bemerkenswert auch die Höllenqualen, die Deutschlands etablierte Medien in den jungen Tagen des neuen Jahres erleiden. Sie winden sich, sie umschreiben die wahren Gründe dieser neuartigen Krawalle inmitten der Zentren Deutschlands.
Doch Einsicht ist der erste Weg zur Besserung und vielleicht führt die Erkenntnis über die wahren Gründe dieser in den letzten Jahrzehnten nicht dagewesenen Gewalt dazu, das Jahr 2015 und den damit einhergehenden „Wir schaffen das“-Wahn differenzierter zu sehen.
Die Erkenntnis, dass nicht jedes mit Teddybären überhäufte Glückskind auch ein Glück für Deutschlands Gesellschaft ist, tut gut. Denn dass ausgerechnet von vermeintlichen Bomben Geflüchtete nun Sprengsätze auf Polizisten werfen, dürfte selbst dem eingefleischtesten Regenbogenaktivisten von Links zu viel werden.
Vielleicht ist das die große Chance, endlich eine vernünftige Diskussion über die Folgen dieser Art der Zuwanderung zu führen. Umkehr heißt das Zauberwort: Für die Gewalttäter jenseits der Grenze und für die verantwortlichen Politiker in ihrer bisherig zur Schau gestellten Ansicht.