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Erdogan ruft nach Erdbeben Notstand aus

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Die folgenschweren Erdstöße in der türkisch-syrischen Grenzregion haben ganze Landstriche verwüstet. Immer noch suchen Retter verzweifelt nach Überlebenden. Helfer aus aller Welt sind ins Katastrophengebiet unterwegs. Derweil steigen die Opferzahlen noch weiter. 

In einem Wettlauf gegen die Zeit haben Rettungskräfte im türkisch-syrischen Erdbebengebiet bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nach Verschütteten gesucht. Einsatzteams und viele Freiwillige gruben teils mit den bloßen Händen in den Trümmern von Gebäuden, welche bei dem Erdbeben eingestürzt waren.

Die Zahl der Todesopfer des Erdbebens wurde in der Nacht mit 8164 angegeben und sie wird vermutlich weiter steigen. 

In der Türkei alleine gibt es mindestens 6234 Tote und mehr als 37.000 Verletzte, teilte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am späten Dienstagabend mit. Zudem sind durch das schwere Erdbeben am Montag mindestens 5775 Gebäude eingestürzt. In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weißhelme 2470 Menschen. 

In der Türkei wurden schon mehr als 8000 Menschen aus eingestürzten Gebäuden geborgen. Rund 380.000 hätten in Notunterkünften der Regierung oder in Hotels Zuflucht gesucht, sagte Vizepräsident Fuat Oktay. Viele suchten sich auch in Einkaufszentren, Stadien, Moscheen oder Gemeindezentren eine vorübergehende Bleibe, andere verbrachten die Nacht im Freien vor Lagerfeuern, in dicken Decken gehüllt. 

Erdbeben in der Türkei

Einsatzteams aus mehr als 30 Ländern weltweit sind auf dem Weg in die Türkei und nach Syrien um, zu helfen. Viele Menschen baten in sozialen Medien um Unterstützung zur Suche nach Vermissten. Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete unter Berufung auf Beamte des Innenministeriums, die dann wichtige Informationen an Suchtrupps weitergeben werden.

Erdogan ruft den Notstand aus

Vizepräsident Oktay sagte, dass es eine Katastrophe wie diese nur „einmal in 100 Jahren“ geben könnte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach der Erdbebenkatastrophe einen Ausnahmezustand in 10 betroffenen Provinzen ausgerufen.

„Um sicherzustellen, dass die Such- und Rettungsarbeiten sowie die anschließenden Arbeiten schnell durchgeführt werden, habe ich beschlossen, auf der Grundlage der mir durch Artikel 119 der Verfassung übertragenen Befugnisse den Ausnahmezustand auszurufen“, sagte Erdogan.

Erdogan rief außerdem eine siebentägige Staatstrauer aus. Er sprach von dem schwersten Beben seit 1939. Auch Fachleute äußerten sich zur Stärke des Erdbebens. In dem betroffenen Bereich habe es seit etwa 900 Jahren kein so großes Beben mehr gegeben, sagte die Geologin Charlotte Krawczyk vom Geoforschungszentrum Potsdam der ARD. Ob und wann weitere schwere Beben folgen, könne nicht vorhergesagt werden. 

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