Der 38-jährige Vater steht unter Mordverdacht. Er soll einen Raubüberfall nur vorgetäuscht und seinen eigenen Sohn ermordet haben. Tötete er aus Verzweiflung?
Der Vater kam ins Visier der Ermittler, da er die Flasche, mit der er angeblich niedergeschlagen wurde, selbst im Kinderwagen mitführte. Dies ging aus Überwachungsvideos hervor, wie die APA erfuhr. Sein Handy soll er in einen Abfalleimer entsorgt haben. Des Weiteren sind die Verletzungen nicht mit der geschilderten Tat in Einklang zu bringen. Zudem sei laut Medienberichten der Schrittzähler am Handy nicht zeitgerecht inaktiv gewesen und habe der Mann den angeblichen Räuber erst bei der zweiten Einvernahme genauer beschreiben können.
Der verdächtige Vater streitet die Vorwürfe bisher hab. Sein Anwalt erklärt gegenüber der "Tiroler Tageszeitung": „Die Polizei wirft ihm scheinbar vor, er habe seinen Sohn von seiner Krankheit erlösen wollen. Mein Mandant ist schockiert über diesen Vorwurf und bestreitet ihn vehement." Der Vater sitzt mittlerweile in U-Haft.
Leons unheilbare Krankheit
Der sechsjährige Leon hatte einen Gen-Defekt, der zu einer starken Verlangsamung der motorischen und geistigen Entwicklung führt. Lebenslange Störungen, epileptische Anfälle und Autismus zeichnen das Leben eines Syngap Betroffenen. Weltweit gibt es nur 808 Kinder, die diesen Gen-Defekt aufweisen. Mit sechs Jahren konnte Leon noch kein Wort sprechen, wachte in der Nacht jede Stunde auf und ließ sich nur schwer beruhigen. Bei Spaziergängen im Kinderbuggy schlief er am ehesten wieder ein.
Die ganze Gemeinde St. Johann spendete für das Kind, um ihn ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen. Den Verdacht, den viele jetzt haben, ist der, dass der Vater mit dieser Situation über übefordert gewesen sein könnte. Es gilt die Unschuldsvermutung.