Die Grünen im Bundestag haben für den Heizungstausch ein Konzept über eine stärkere soziale Staffelung mit einer höheren staatlichen Förderung vorgelegt.
Berlin. Die finanzielle Förderung besonders für Geringverdiener solle deutlich ausgeweitet werden, sagte Fraktionschefin Katharina Dröge am Freitag in Berlin zu einer Fachtagung der Grünen. "Menschen mit wenig Einkommen erhalten mehr Förderung als diejenigen mit hohen Einkommen." Das Vorschlag geht deutlich über den der Bundesregierung hinaus.
Das von der Bundesregierung vorgelegte Konzept sieht für alle Bürger im selbst genutzten Wohneigentum eine Grundförderung für den Tausch einer alten fossilen gegen eine neue klimafreundliche Heizung von 30 Prozent der Investitionskosten vor. Zusätzlich soll es unter bestimmten Voraussetzungen Zuschläge in Form von "Klimaboni" von zusätzlich 10 bis 20 Prozent geben.
Die Grünen-Fraktion schlägt nun vor, dass es zusätzlich zur Grundförderung und den Klimaboni eine sozial gestaffelte Förderung geben soll. Diese könne insgesamt bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten einer neuen, klimafreundlichen Heizung betragen. Von dieser Maximalförderung sollten Menschen mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von bis zu 20 000 Euro im Jahr profitieren. Der Fördersatz soll stufenweise sinken, je höher das Einkommen ist. Menschen mit einem zu versteuerndem Haushaltseinkommen von bis zu 60 000 Euro sollen eine Förderung von 40 Prozent der Gesamtkosten erhalten.
Die geplante ergänzende Kreditförderung für den Heizungsumstieg über die staatliche Förderbank KfW wollen die Grünen ebenfalls an sozialen Kriterien ausrichten. "Zinskonditionen und Tilgungszuschüsse sind entsprechend günstiger, je niedriger das Einkommen und je höher die Zuschussförderung ausfällt." Gerade Menschen mit wenig Einkommen, darunter viele Rentner, müssten die Kreditlinien in Anspruch nehmen können. Die Förderungsausweitung führe zu Mehrkosten gegenüber der aktuellen Förderkulisse. "Das ist eine gute Investition, um die Wärmewende sozialer und gerechter zu gestalten", hieß es.
Quelle: dpa