Jetzt ist es offiziell. Die Bayern-Verantwortlichen werfen Trainer Julian Nagelsmann raus. Thomas Tuchel nimmt seinen Platz ein.
Der FC Bayern München hat die Freistellung von Trainer Julian Nagelsmann nun auch offiziell bestätigt und Thomas Tuchel als Nachfolger bekanntgegeben. "Nach der WM haben wir immer weniger erfolgreich und attraktiv gespielt, die starken Leistungsschwankungen haben unsere Ziele in dieser Saison infrage gestellt, aber auch über diese Saison hinaus. Deshalb haben wir jetzt reagiert", begründete Vorstandschef Oliver Kahn den Trainer-Hammer in einer Vereinsmitteilung am Freitag.
Zu der Personalentscheidung seien Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic in Abstimmung mit Präsident Herbert Hainer gekommen, hieß es weiter. Tuchel erhält an der Isar einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 und wird schon am Montag erstmals das Training an der Säbener Straße leiten. Der 49-Jährige wird die Münchner auf den Klassiker gegen die Dortmunder nach der Länderspielpause vorbereiten.
Auch wenn der deutsche Fußball-Rekordmeister nach dem 1:2 in Leverkusen in der Bundesliga auf den zweiten Platz abgerutscht war, überraschte der Zeitpunkt der Trennung von Nagelsmann viele. Schließlich marschierten die Münchner mit ihrem 2021 verpflichteten Coach in der Champions League bislang souverän ins Viertelfinale, im DFB-Pokal steht das Star-Ensemble ebenfalls in der Runde der besten Acht. Das Titel-Triple ist möglich.
Für die Bayern-Bosse war dem Vernehmen nach trotz eines top besetzten Kaders aber keine nachhaltige Entwicklung erkennbar. Sie sahen die Saisonziele gefährdet und beendeten das geplante Langzeitprojekt mit Nagelsmann, der eigentlich noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 hatte, vorzeitig. Mit dem 35-Jährigen werden auch die Assistenztrainer Dino Toppmöller, Benjamin Glück und Xaver Zembrod freigestellt.
"Das ist die schwierigste Entscheidung in meiner Zeit als sportlich Verantwortlicher des FC Bayern gewesen. Ich habe zu Julian vom ersten Tag an ein offenes, vertrauensvolles, freundschaftliches Verhältnis gehabt. Ich bedauere die Trennung von Julian", sagte Salihamidzic.
Tuchel musste in dieser Spielzeit beim FC Chelsea gehen, mit dem er 2021 die Champions League gewonnen hatte. 2018 war der gebürtige Krumbacher bereits heißer Kandidat bei den Bayern auf den Trainerposten. Doch die Münchner zögerten für Tuchel zu lange. Er ging nach zu Paris Saint-Germain, Bayern engagierte letztlich Niko Kovac.
Quelle: dpa