Axel Kahn springt seinem Bruder zur Seite und verteidigt ihn. Das Aus von Oliver Kahn bei den Bayern sei respektlos gewesen. In Deutschland schaffe man es immer wieder seine Ikonen kaputtzumachen.
Axel Kahn hat den FC Bayern München nach dem Aus seines Bruders Oliver kritisiert. «Wir sind im Moment auf einem Weg, der nicht gut ist. Ich rede da nicht von mir, sondern vom FC Bayern München. Es ist genug schmutzige Wäsche gewaschen worden. Die Maßnahmen, die ergriffen worden sind, wie sie entschieden wurden, finde ich sehr respektlos», sagte Axel Kahn im Sky-Interview.
Die Trennung von Sportvorstand Kahn (53) und Sportdirektor Hasan Salihamidzic (46) war am Samstag kurz nach dem Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft publik geworden. So eine Entscheidung falle nicht von heute auf morgen. «So etwas wurde im Langen mit Sicherheit schon vorher erarbeitet. Man hat sich schon früh Gedanken gemacht, wie kann man Oliver Kahn ersetzen. Ich hätte mir gewünscht, dass man Oliver früher informiert, vielleicht sogar ein, zwei, drei Monate sich vorher zusammensetzt und sagt, ok es passt uns nicht und wir wollen uns im Sommer trennen.»
"Da prallen Alphatiere aufeinander"
In Kahn und dem Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, der die Verpflichtung Kahns als Sportvorstand jetzt im «Kicker» als Fehler bezeichnet hatte, würden Generationen aufeinanderprallen. «Oliver Kahn wollte die Dinge so machen, wie er es für richtig hält, Uli Hoeneß eben nicht. Da prallen Alphatiere aufeinander, die sich dann vielleicht auch falsch verhalten und Dinge zustande kommen, wie es eben passiert ist», sagte Axel Kahn.
«Wir schaffen es in Deutschland immer wieder unsere Ikonen kaputtzumachen: Boris Becker, Michael Schumacher und wie sie alle heißen», sagte Axel Kahn weiter, jetzt sei sein Bruder dran gewesen: «Oliver wurde monatelang durch den Dreck gezogen, jede Entscheidung wurde ihm angehaftet. Das ist zu viel. Die Kollegen bei Sky, die Herrschaften Matthäus, Fjörtoft und so weiter: Das sind Dinge, die funktionieren einfach so nicht. Wir müssen insgesamt ein bisschen mehr Respekt haben und schauen, dass wir das anders verarbeiten.»