In Afghanistan ist nach Angaben der Taliban ein Mensch öffentlich hingerichtet worden.
Kabul. Das Urteil wurde am Mittwoch wegen eines Raubmordes in der westafghanischen Provinz Farah vollstreckt, wie es in einer offiziellen Mitteilung der Taliban hieß. Der Angeklagte habe einen Mann niedergestochen und dann dessen Motorrad und Handy entwendet. Der Angeklagte habe die Tat vor Gericht gestanden. Es war die erste öffentliche Hinrichtung, die die Taliban seit ihrer Machtübernahme im August 2021 bekanntgegeben haben.
Wie ein Sprecher der Taliban mitteilte, habe der Vater des Opfers den Angeklagten mit einer Kalaschnikow erschossen - so hatte das Gericht entschieden. Bei der Vollstreckung des Urteils seien hochrangige Taliban-Vertreter sowie weitere Zuschauer anwesend gewesen.
Erst im November dieses Jahres hatten die militanten Islamisten 14 Menschen im Osten des Landes öffentlich auspeitschen lassen. Die USA hatten das als "entsetzliches als auch gefährliches Zeichen" dafür gewertet, dass die Taliban immer trotziger würden und der Welt zeigten, dass sie die Politik der Vergangenheit wieder aufnähmen. Während der ersten Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001 wurden Auspeitschungen, Amputationen oder Steinigungen in der Öffentlichkeit vollzogen.
Quelle: dpa