Mehr als die Hälfte der Deutschen hält die AfD für eine rechtsextreme Partei. Das zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
Demnach halten 57 Prozent den Begriff "rechtsextrem" für passend zur Beschreibung der AfD. 19 Prozent der Bürgerinnen und Bürger halten die AfD laut Umfrage für eine bürgerlich-konservative Partei. Neun Prozent der Befragten gaben an, für sie sei die AfD eine "Partei der Mitte". Acht Prozent der Deutschen finden keine dieser Zuschreibungen passend. Sieben Prozent der Teilnehmer der Umfrage hatten zu dieser Frage entweder keine Meinung oder machten keine Angaben.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die AfD im März 2021 als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Diese Einstufung, die den Einsatz von nachrichtendienstlichen Mitteln erlaubt, hatte das Kölner Verwaltungsgericht im März 2022 bestätigt. Die AfD legte Berufung ein. Das Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster ist noch nicht abgeschlossen. In bundesweiten Wählerumfragen stand die AfD zuletzt teilweise mit rund 20 Prozent auf Platz zwei hinter CDU und CSU.
Wie die Ergebnisse der YouGov-Umfrage zeigen, tendieren Ältere, Menschen mit höherem Schulabschluss sowie Menschen, die im Westen Deutschlands leben, eher dazu, die AfD als rechtsextrem einzuschätzen. Unter denjenigen, die in der AfD eine bürgerlich-konservative Partei sehen, sind mehr Männer als Frauen.