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Gerald Grosz

In Zukunft heißt
Solidarität Kampfjets

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Ein Kommentar von Polit-Blogger und de24live-Kolumnist Gerald Grosz.    

Am Anfang war es nur die Solidarität. Also die Hilfsbereitschaft, die Willkommenskultur für die Kriegsgeschundenen und Vertriebenen. Dann hieß Solidarität, den „Gürtel enger zu schnallen“, frieren, vielleicht auch ein wenig hungern, zumindest nicht mehr warm baden, sondern kalt duschen.

Nun heißt Solidarität Waffen wie Angriffs-Panzer. In Zukunft heißt Solidarität Kampfjets, vielleicht auch ein paar Raketen und irgendwann heißt Solidarität auch deutsche Soldaten in die Ukraine. Und am Ende sterben wir aus Solidarität, opfern unsere eigenen Länder für einen Krieg, den wir weder geführt noch eingeleitet haben, für den wir keine Verantwortung tragen. In der Ukraine werden europäische Werte verteidigt.

Welche Werte sind das? Die Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit, die Korruption, der Relativismus, der Egoismus? Ja, das wäre zumindest auch mit Blick auf die Werte der EU und die der einzelnen Nationalstaaten dieses Konglomerates politisch abnormer Rechtsbrecher durchaus stimmig. Und aus dieser Solidarität betreiben wir Selbstmord. Auf unserem Grabstein steht dafür: „Sie waren grenzenlos solidarisch“.

Aber mit wem sind wir eigentlich solidarisch? Sind wir mit den einfachen Bürgern der Ukraine solidarisch, jenen, die sich gegen Russland verteidigen oder vielleicht nur mit jenen Kiewer Oligarchen, die aufgrund guter Waffengeschäfte im Nobelhotel in Berlin oder am Tegernsee die Schlacht am kalten Buffet führen? Sind wir solidarisch mit der Weltgemeinschaft, mit den Geschundenen und Geplagten oder vielleicht nur mit der US-Waffenindustrie, die ihren Gewinn auf den Sargdeckeln der Opfer schreibt?

Also sind wir nicht mit der Ukraine solidarisch, sondern mit den USA. Und im Auftrag von Uncle Sam opfern wir uns selbst. Mit Panzern, mit Raketen und am Ende mit den Söhnen, die seit 1945 erstmals wieder russischen Soldaten an der von der Regierung regelrecht herbeigesehnten Ostfront 2.0 stehen. Ein hoher Preis, für die Solidarität, die Olaf und Annalena meinen. 

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