Elon Musks Twitter versucht erneut, seinen Nutzern die Interaktion mit einem konkurrierende Online-Dienst zu erschweren.
Das Wichtigste in Kürze:
- Auf Twitter werden seit dem Wochenende Links, die zur der Blog-Plattform Substack führen, blockiert. Man erhält den Verweis, die Webseite sei als potenziell unsicher eingestuft worden.
- Musk entließ seine gesamte Presseabteilung, weshalb er jetzt der alleinige Pressesprecher ist. Zu den Link-Blockaden äußerte er sich indes noch nicht.
- Die Substack-Sperre spaltet das Musk-Lager. Ein Angestellter, der führ die Aufarbeitung einer möglichen staatlichen Zensur auf Twitter verantwortlich ist, äußerte Kritik. Elon Musk entfolgte ihm daraufhin auf Twitter.
Seit dem Wochenende werden Links zur Blog-Plattform Substack blockiert. Substack hatte vor wenigen Tagen einen Dienst mit dem Namen Notes angekündigt, der zu einem Konkurrenten für Twitter werden könnte.
Links zu Inhalten bei Substack werden mit dem Verweis blockiert, sie seien als potenziell unsicher eingestuft worden. "Wir hoffen, dass dieses Vorgehen auf einer Fehler zurückgeht und nur temporär ist", schrieben die Gründer von Substack in einer Reaktion.
Pressesprecher Elon Musk hält sich bedeckt
Twitter-Besitzer Musk, der nach der Auflösung der Presseabteilung auch als einziger Sprecher der Plattform agiert, äußerte sich zunächst nicht dazu. Musk zahlte für Twitter rund 44 Milliarden Dollar und versucht nach einem Umsatzeinbruch, das Geschäft unter anderem mit Abo-Einnahmen anzukurbeln.
Bei Substack kann jeder seine Texte veröffentlichen und auch als Newsletter in einem Abo-Modell vermarkten. Unter anderem einige bekannte Journalisten machten sich so selbstständig und verdienen Geld mit Abonnements. Twitter nutzten die Autoren, um ihre dortigen Follower zu dem Substack-Beiträgen zu lenken.
Musk stampfte Newsletter-Plattform ein, Nutzer wechselten zu Substack
Twitter hatte früher ebenfalls eine Newsletter-Plattform mit dem Namen Revue - sie wurde jedoch nach der Übernahme durch Musk im Herbst dichtgemacht. Viele Revue-Nutzer landeten dann bei Substack.
Twitter hatte bereits im Januar versucht, Links zu anderen Online-Plattformen einzuschränken. Betroffen waren unter anderem Facebook, Instagram und die Twitter-Alternative Mastodon. Der Schritt wurde nach heftiger Kritik schnell wieder rückgängig gemacht.
Substack-Sperre spaltet Musk-Lager
Jetzt sorgt die Substack-Sperre auch für Zerwürfnis im Musk-Lager. Der US-Journalist Matt Taibbi, der von Musk angeheuert wurde, um mit Zugang zu internen Unterlagen angebliche Missstände und staatliche Zensur bei der Plattform aufzudecken, kündigte an, er werde seine Substack-Präsenz Twitter vorziehen. Musk entfolgte daraufhin Taibbis Profil.
Quelle: dpa