Politik

AfD will Kanzlerkandidaten stellen

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Die Alternative für Deutschland will bei der nächsten Bundestagswahl erstmal einen Kanzlerkandidaten aufstellen

Das erklärte AfD-Vorsitzende Alice Weidel (44) bei ntv. Wer antritt sei noch völlig offen, die Entscheidung soll auf einem Bundesparteitag fallen. Auf die Frage, ob ihre Partei angesichts der aktuellen Umfragen über einen solchen Schritt nachdenke, sagte Weidel am Mittwoch im RTL/ntv-"Frühstart": "Natürlich. Wir hätten das auch ohne diese Werte getan, einen Kanzlerkandidaten aufzustellen."

Die nächste Bundestagswahl findet regulär im Spätsommer oder Herbst 2025 statt. Bisher hatte die AfD auf die Nominierung eines Kanzlerkandidaten verzichtet. Derzeit liegt sie in Umfragen bei 18 bis 20 Prozent. Auf die Frage, ob sie sich selbst eine solche Kandidatur zutraue, sagte Weidel: "Zutrauen kann man sich viel. Aber das ist völlig offen, wer dort antritt." Weidel führt die Oppositionspartei zusammen mit ihrem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla.
 

Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für "Bild am Sonntag" zufolge kommt die AfD in der Sonntagsfrage auf 19 Prozent. Sie wäre damit drittstärkste Kraft hinter der Union, die demnach bei 27 Prozent liegt, und der SPD, die 20 Prozent erreicht. In anderen Umfragen der vergangenen Tage hatte die AfD auf Platz zwei gelegen.

Verfassungsschutzchef besorgt

Angesichts der Entwicklung der AfD beobachtet Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang den Zuspruch für die Partei mit Sorge und hält es für eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich dem entgegenzustellen. Nicht der Verfassungsschutz sei dafür zuständig, die Umfragewerte der AfD zu senken. "Aber wir können die Bevölkerung wachrütteln, wir können Politiker wachrütteln", sagte Haldenwang am Dienstagabend im ZDF-"heute journal".

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die AfD im März 2021 als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft. Diese Einstufung hatte das Kölner Verwaltungsgericht im März 2022 bestätigt. Die AfD legte Berufung ein. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla wies den Vorwurf des Extremismus gegen seine Partei zurück. 

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