Politik

Ampel-Regierung will ''Mutter'' aus Geburtsurkunden streichen

Teilen

"Mutter" oder "gebärende Person"? Nach der Tagesschau sorgt jetzt auch die Bundesregierung für Wirbel in der Debatte und spricht von ''gebärenden Männern'' und ''zeugenden Frauen''.

In Geburtsurkunden könnten bald zwei Väter statt "Mutter" und "Vater" als Elternteile eingetragen werden. Wenn ein Trans-Mann zusammen mit einem biologischen Mann ein Kind zeugt, soll das neue Abstammungsrecht dies ermöglichen. Das berichtete "Achtung Reichelt".

Die Ampel-Koalition plant nicht nur das "Selbstbestimmungsgesetz", welches die Möglichkeit zur Selbstauskunft des Geschlechts bringen soll, sondern auch eine Reform des Abstammungsrechts. Das Bundesfamilienministerium damit auch die Elternschaft von trans- und intergeschlechtlichen sowie nichtbinären Personen anerkennen und diese Personen in das Abstammungsrecht integrieren. Bislang kannte das Abstammungsrecht nur "Mutter" und "Vater". 

Lesen Sie auch:

''Entbindende Person'': Tagesschau streicht das Wort ''Mutter''

Tagesschau macht Gender-Rückzieher: ''Mutter'' darf wieder ''Mutter'' heißen

Abstammungsreform

Doch Grünen-Ministerin Lisa Paus hat dafür bereits Pläne: "Mittlerweile gibt es vier mögliche Geschlechtseinträge, das Abstammungsrecht kennt jedoch nur 'Mutter' und 'Vater'. Die Frage, wie die Elternschaft von trans- und intergeschlechtlichen sowie nichtbinären Personen anerkannt wird, soll mit der Abstammungsrechtsreform geregelt werden", heißt es auf der Webseite des Bundesfamilienministeriums.

Eine Sprecherin gegenüber „Achtung, Reichelt!“: „Die Kategorie Geschlecht unterliegt je nach Kontext unterschiedlichen Perspektiven und Begriffsbestimmungen, je nach Betonung zum Beispiel biologischer, rechtlicher oder sozialer Aspekte. Darauf verweist die Antwort in den von Ihnen genannten FAQ. Es gibt gebärfähige Menschen, die als Männer rechtlich anerkannt sind (gebärende Männer) sowie zeugungsfähige Menschen, die rechtlich als Frauen anerkannt sind (zeugende Frauen).“

Das Bundesjustizministerium von FDP-Minister Marco Buschmann gibt sich noch bedeckt und will sich zu Details nicht äußern. Doch auf der Webseite des BMJ steht jedoch bereits unmissverständlich: "Zunehmend mehr Kinder haben gleichgeschlechtliche Elternpaare oder einen transgeschlechtlichen, nicht-binären oder intergeschlechtlichen Elternteil. Das Abstammungsrecht muss diesen unterschiedlichen Familienkonstellationen hinreichend Rechnung tragen."

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, hat klare Worte für die Pläne. Gegenüber "Achtung Reichelt" sagt er: "Der Begriff 'Mutter' diskriminiert niemanden. Diese Diskussion um unseren Sprachgebrauch dürfte vielerorts nur noch für Kopfschütteln sorgen und manchen frustrieren, denn sie geht an den Bedürfnissen der überwältigenden Zahl der Familien vollkommen vorbei. Statt sich in absurden ideologischen Debatten zu verlieren, muss Politik die Bedürfnisse der großen Mehrheit in den Mittelpunkt rücken."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.