Politik

Deutschland weist tschadische Botschafterin aus

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Die Botschafterin des Tschad, Mariam Ali Moussa, muss Deutschland binnen zwei Tagen verlassen.  

Berlin. Die Diplomatin wurde am Dienstag darüber informiert, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Sie sei dafür ins Auswärtige Amt (AA) einbestellt worden. Der Schritt ist nach Angaben eines AA-Sprechers eine Reaktion auf die "unbegründete Ausweisung" des deutschen Botschafters im Tschad, Jan-Christian Gordon Kricke. "Wir bedauern sehr, dass es dazu kommen musste", sagte der Sprecher.

Kricke habe sein Amt vorbildlich ausgeübt und sich für Menschenrechte eingesetzt. Dieses Engagement werde die deutsche Botschaft vor Ort fortführen.

Das zentralafrikanische Land hatte den deutschen Diplomaten am Karfreitag aufgefordert, innerhalb von 48 Stunden auszureisen. Die Regierung des 17-Millionen-Einwohnerlandes erklärte ihn zur "unerwünschten Person" und begründete den Schritt mit der "unhöflichen Haltung" und "mangelndem Respekt für diplomatische Gepflogenheiten". Eine nähere Begründung blieb aus.

Vermutet wird, dass Kritik an der derzeitigen Übergangsregierung im Tschad dahinter steckt. Im vergangenen Herbst kam es zu Demonstrationen, die blutig niedergeschlagen wurden. Ausländische Diplomaten im Land hatten die Gewalt kritisiert. Kricke kam am Sonntag nach Berlin zurück. Er war seit 2021 Botschafter im Tschad. Das Land in der Sahelzone ist von Armut und Korruption geprägt, im Norden grenzt es an Libyen, im Westen an den Niger.
 

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