Politik

Grünen-Politiker nutzt Horror-Crash in Thüringen für Anti-Auto-Agenda

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Nach dem schweren Unfall mit sieben Toten in Bad Langensalza in Thüringen gab es am Montagmorgen zunächst keine neuen Informationen zum Zustand der drei Schwerverletzten. Ein Grünen-Politiker nutzt die Tragödie indes, um auf die "Begleiterscheinungen der Automobilität" hinzuweisen. 

Aus bislang ungeklärter Ursache ist ein 45-jähriger Fahrer am späten Samstagnachmittag auf der Bundesstraße 247 bei Bad Langensalza in den Gegenverkehr geraten und mit zwei Fahrzeugen zusammengestoßen. Sieben Menschen starben. Der Unfall ereignete sich in einer langgezogenen Kurve. Der mutmaßliche Unfallverursacher hat nach Angaben der Polizei keine Fahrerlaubnis. Er und ein 34-jähriger Beifahrer sind unter den Schwerverletzten. DE24LIVE berichtete. 

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"Begleiterscheinung von Automobilität"

Zu der Tragödie, bei der sieben Menschen ums Leben kamen, meldet sich jetzt auch Sebastian Striegel via Twitter zu Wort. Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt schreibt: „Sieben (!) Tote und hunderte Menschen traumatisiert. Und wir nehmen dies als Begleiterscheinung von Automobilität einfach so hin. Ich will das nicht mehr. Ich will sichere Straßen und Wege für alle."

 

 

 

Der Shitstorm auf der Social-Media-Plattform ließ nicht lange auf sich warten. Sogar die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) spart nicht mit Kritik an dem Statement des Grünen-Politikers. „Sie instrumentalisieren jetzt nicht wirklich diesen grauenhaften Verkehrsunfall?", so die DPolG. 

Unfall Thüringen
© Silvio Dietzel/dpa-Zentralbild/dpa
× Unfall Thüringen
Bei dem Horror-Crash kamen sieben Menschen ums Leben. 

Striegel beging 2016 Fahrerflucht

Auch der CDU-Politiker Raymond Walk, Thüringer Innenexperte, äußert sich gegenüber der "Bild"-Zeitung kritisch: „Eine irritierende Äußerung! Niemand nimmt solche tragischen Unfälle 'einfach nur so hin'. 9 von 10 Unfällen werden von Menschen verursacht. Hinzu kommt: Die Unfallursache steht überhaupt noch nicht fest."

Besonders pikant: Striegel hatte selbst im August 2016 einen Unfall verursacht und war danach geflüchtet! Wie die "Bild" berichtet, hatte er einem Autofahrer beim Auffahren auf die Autobahn die Vorfahrt genommen. Bei einem Ausweichmanöver überschlug sich der Wagen, wobei der Fahrer schwer verletzt wurde. Striegel musste seinen Führerschein für sechs Monate abgeben und 3600 Euro Strafe zahlen. 

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