Politik

Nach Tarif-Einigung: Preis-Explosion bei Kita-Plätzen droht

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Durch den neuen Tarifabschluss steigen die Löhne für Personen im öffentlichen Dienst - so auch für Kita-Personal. Doch Kommunen, die bereits jetzt schon am finanziellen Limit sind, können sich das nicht leisten. Wälzen sie die Mehrkosten auf die Eltern um?

Nach stundenlangen, zähen Verhandlungen einigten sich Bund, Kommunen und Gewerkschaften schließlich in der Nacht auf Sonntag auf eine neuen Tarif. Darin vorgesehen sind eine abgabenfreie Sonderzahlung in der Höhe von 3000 Euro, wovon 1240 Euro bis Juni fließen sollen, der Rest stufenweise bis Februar 2024. Ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro und zusätzlich 5,5 Prozent mehr Lohn geben, mindestens jedoch 340 Euro. 

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Der einfachste Weg für die Kommunen, diese Lohnerhöhungen und Auszahlungen jetzt zu stemmen, ist die Preise hochzuschrauben - für Kita-Plätze, Müllabfuhr, sonstige Gebühren. Diesen Weg werden laut Ökonomen auch einige einschlagen. Eine typische Lohn-Preis-Spirale tritt ein. 

Junge Eltern sind auf Kitas angewiesen 

Vor allem hochverschuldete Kommunen dürfte es hart treffen. Sie müssen voraussichtlich die Mehrkosten auf ihre Bürger umwälzen. Teurerer ÖPNV, höhere Kosten für die Müllabfuhr, die Stadtwerke und Kita-Plätze. Vor allem letztere Preiserhöhung könnte für viele problematisch werden. Gerade junge Eltern, die zumeist, aufgrund der hohen Wohn- und Lebensmittelkosten, darauf angewiesen sind, beide berufstätig zu sein, sind auf Kita-Plätze angewiesen. Eine ohnehin schon angespannte Lage könnte sich durch eine Preiserhöhung deutlich verschärfen. 

Genau aus diesem Grund spricht Karin Welge, Präsidentin der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände vom "teuersten Tarifabschluss aller Zeiten." Allerdings sei es ein vertretbarer Kompromiss, um Arbeitsplätze zu sichern.

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