Umfragen

AFD-Umfrage-Hoch: Wie stark kann die Partei noch werden?

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Die AfD befindet sich in Deutschland derzeit in einem Umfrage-Hoch. Mit 16,5 Prozent der Stimmen liegt sie so stark wie seit 2018 nicht mehr und liegt damit auf dem dritten Platz hinter der Union und der SPD.  

Die Grünen sind um zweieinhalb Prozentpunkte hinter der AfD zurückgefallen. Diese Zahlen dürften die etablierten Parteien alarmieren, denn sie zeigen, dass die Unzufriedenheit mit der aktuellen Ampel-Regierung groß ist und sich in steigender Unterstützung für die AfD widerspiegelt.

Weiteres Wachstumspotenzial

Auch eine Analyse des Wählerpotenzials zeigt, dass die AfD noch weiteres Wachstumspotenzial hat. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag von BILD hat ergeben, dass aktuell noch zehn Prozent der Wahlberechtigten sich vorstellen können, die AfD zu wählen. Das sind sogar zwei Prozentpunkte mehr als bei der vorangegangenen Erhebung.

Wenn die AfD auch diese Stimmen gewinnen würde, käme sie gemäß der aktuellen Umfrage auf 26 Prozent bundesweit - eine enorme Zahl. Ein Blick auf die Herkunft dieser Stimmen zeigt, dass 4,3 Prozentpunkte von aktuellen FDP-Wählern, 2,4 Prozentpunkte von aktuellen CDU/CSU-Wählern und 2,2 Prozentpunkte von Wählern sonstiger Parteien kommen, die selbst derzeit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würden. Nur jeder neunte potenzielle AfD-Wähler stimmt derzeit für SPD und Grüne (1,1 Prozentpunkte).

70 Prozent der AfD-Wähler: "wütende Bürger"

Besonders bemerkenswert ist, dass 34 Prozent der Befragten sich als "wütende Bürger" bezeichnen würden, wobei dieser Anteil unter AfD-Wählern sogar 70 Prozent beträgt. Meinungsforscher und INSA-Chef Hermann Binkert führt dies auf die Tatsache zurück, dass die AfD aktuell jene Teile der Gesellschaft auffängt, für die die Union sich nicht klar genug von der Ampel-Koalition unterscheidet.

Einige der Themen, die bei den unzufriedenen Wählern kritisch gesehen werden, sind die Migrationspolitik und die umstrittenen Heiz-Pläne der Grünen. Auch Inflation, Corona-Maßnahmen und die Ukraine-Politik befördern eine Anti-Establishment-Stimmung unter den Wählern. Viele von ihnen glauben, dass sie die etablierten Parteien am stärksten ärgern können, indem sie die AfD wählen.

Hier ist AfD die stärkste Partei

Besonders in Ostdeutschland (ohne Berlin) ist die AfD in den Umfragen sogar stärkste Partei. Dort liegt sie mit 26 Prozent vor der CDU (23 Prozent) und der SPD (20 Prozent). In Thüringen würde aktuell nicht einmal ein Vierer-Bündnis aus CDU, SPD, Grünen und FDP eine Mehrheit erreichen, weil die AfD dort mit 28 Prozent praktisch den Status einer Volkspartei erreicht hat - selbst unter dem Rechtsextremen Björn Höcke.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Deutschland in Zukunft entwickeln wird, aber die aktuellen Umfragen zeigen 

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