Politik

Wirbel um Abi-Prüfungen: Plötzlich geht es um Luisa Neubauer

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Die Politik-Abiturprüfung in Niedersachsen sorgt derzeit für reichlich Wirbel. Den Schülern wurde ein Essay von Klima-Aktivistin Luisa Neubauer vorgelegt, den es dann zu bearbeiten galt. Die CDU zeigt sich besorgt über diese Entwicklung. 

Ein Gastbeitrag von Juni 2022, der bei "Zeit online" erschien, wird nun wieder neu aufgewärmt. Grund: Der Beitrag "Nur weil die Richtigen regieren, wird nicht gleich richtig regiert" wurde als Ausgangstext für die Politik-Abiturprüfung in Niedersachsen verwendet. Soweit nichts ungewöhnliches. Doch die Autorin dieses Gastbeitrages sorgt bei vielen konservativen Politikern und Bürgern für Unverständnis.

Auf Instagram zeigte sich die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer (27) hoch erfreut darüber, dass ihr Essay bei der diesjährigen Abiturprüfung behandelt wurde. "Leute, was???", schrieb sie dazu in ihrer Instagram-Story, "es wurde einfach ein Essay von mir behandelt." Auf Anfrage der "Bild"-Zeitung bestätigte das niedersächsische Kultusministerium die Verwendungen von Neubauers Essay bei den Politik-Abiturprüfungen. 

Das sollten die Schüler mit dem Neubauer-Text machen

Anschließend teilte Neubauer noch einen Screenshot eines Bildes, welches ihr wohl ein Schüler, der die Prüfung geschrieben hatte zugesendet hatte. Er fasste die Aufgabenstellung zusammen. Die Schüler sollten offenbar aufgrund der Grundlage des Gastbeitrages von Neubauer:

  • Neubauers Aussagen zur Regierung zusammenfassen
  • Die eigene Auffassung der Spannung zwischen Wirtschaft und Umwelt ausarbeiten
  • Die Möglichkeiten der Einflussnahme von Bürgern, Vereinen, Parteien und sozialen Bewegungen anhand des Textes erläutern 
  • Chancen und Grenzen von politischer Teilnahme in sozialen Bewegungen aufzeigen

Besonders brisant ist die Auswahl des Essays, da die zuständige Kultusministerin Julia Willie Hamburg (36) den Grünen angehört. Christian Fühner, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Niedersachsen, kündigte gegenüber der "Bild" bereits an, prüfen zu wollen, inwiefern "Frau Hamburg direkt oder indirekt Einfluss auf die Auswahl der Prüfung genommen hat." Er betonte, es sei zwar normal einen Essay als Grundlage auszuwählen, aber man hätte sehr wohl einen deutlich neutraleren, weniger strittigen Autoren wählen können. 

Das Kultusministerium Niedersachsen betonte auf Nachfrage der "Bild"-Zeitung, dass neben dem Essay von Neubauer auch noch zwei weitere Prüfungsvorschläge erarbeitet wurden. Den Lehrern wurden alle drei Vorschläge präsentiert, aus denen sie dann, anhand der Schwerpunkte des eigenen Unterrichts, wählen konnten, welche zwei Prüfungsvorschläge sie ihren Schülern vorlegen. Die Schüler wiederum können sich dann ebenso, zwischen den beiden von den Lehrern ausgewählten Vorschlägen entscheiden. 

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