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Russen-Offensive: Schwere Kämpfe in der Ukraine

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Russland hat nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine in den Gebieten Luhansk und Donezk mit einer neuen Offensive begonnen.  

"Im Raum Donezk haben die russischen Einheiten ihre Angriffe fortgesetzt und den Gegner aus seinen befestigten Stellungen vertrieben", sagte Armeesprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau. Auch im Norden zwischen den Kleinstädten Kreminna und Lyman habe man Stellungen erobert. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Bereits seit Wochen gibt es Berichte, wonach die ukrainische Armee im Gebiet Donezk in der Defensive ist. Weiter im Norden hingegen haben die Ukrainer nach der Vertreibung der russischen Truppen aus dem Gebiet Charkiw die Initiative. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert bald schon zehn Monate. Auf beiden Seiten gibt es hohe Verluste.

Ukrainische Führung warnt vor längeren Stromausfällen in Odessa

Nach weiteren russischen Raketenangriffen wird in der Hafenstadt Odessa im Süden nach Angaben der Behörden der Strom längere Zeit ausfallen. "Die Reparaturarbeiten nehmen mehr Zeit in Anspruch als sonst", teilte der Vizechef des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, mit. Ein Angriff in der Nacht habe die Stadt völlig lahmgelegt. Bisher sei nur möglich, wichtige Objekte wie Krankenhäuser, Pumpstationen und Wärmekraftwerke mit Strom zu versorgen.

USA haben kein Problem mit deutschen Kampfpanzern für Ukraine

Angesichts der Lage an der Front kommt auch wieder Bewegung in die Debatte um weitere Rüstungslieferungen: Die USA signalisierten, keine Einwände gegen die Lieferung deutscher Kampfpanzer vom Typ Leopard-2 oder deutscher Patriot-Flugabwehrsysteme zu haben. "Unsere Position ist in beiden Fällen dieselbe: Es ist Deutschlands Entscheidung, was Deutschland tut", sagte Vizeaußenministerin Wendy Sherman während eines Besuchs in Berlin.

Die Ukraine fordert seit Monaten Leopard-2-Panzer und Patriots. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat immer wieder betont, dass es dabei keine deutschen Alleingänge geben werde. Bisher hat kein Nato-Staat solche Panzer geliefert.

Scholz will weiter mit Putin telefonieren

Trotz ernüchternder Erfahrungen setzt Scholz weiter auf Telefonate mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Wir sind völlig unterschiedlicher Meinung", sagte Scholz in einer Fragerunde mit Bürgern in seinem Potsdamer Wahlkreis. "Trotzdem werde ich weiter mit ihm reden, weil ich ja den Moment erleben will, wo es möglich ist, rauszukommen aus der Situation. Und das geht nicht, wenn man sich nicht spricht." Scholz hat seit Kriegsbeginn mehrfach mit Putin telefoniert. Das "wirklich Bedrückende" sei für ihn, dass Putin trotz massiver Verluste daran festhalte, ukrainisches Territorium gewaltsam erobern zu wollen.

Heusgen: Diplomatische Bemühungen derzeit "auf Sparflamme"

Diplomatische Bemühungen um ein Ende des Krieges sieht der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, derzeit nur wenige. "Es läuft etwas auf Sparflamme", sagte Heusgen im Bayerischen Rundfunk. Telefonate seien richtig, damit nicht Sprachlosigkeit herrsche. Putin habe allerdings "keinen Zentimeter verändert an seiner grundsätzlichen Position, nämlich, dass er die Ukraine zerstören will, dass er die Ukraine in Russland einverleiben will". Deswegen müsse man weiter auf Kiews militärischen Sieg setzen.

Menschenrechtler mit Friedensnobelpreisträger ausgezeichnet

Ein Signal an Kremlchef Putin sehen Beobachter in den Trägern des diesjährigen Friedensnobelpreises: Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine wurden am Samstag in Norwegens Hauptstadt Oslo ausgezeichnet. Die Vorsitzende des ukrainischen Zentrums für bürgerliche Freiheiten (CCL), Olexandra Matwijtschuk, und der Chef der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, Jan Ratschinski, nahmen die Preise persönlich entgegen. Der inhaftierte Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki aus Belarus wurde von seiner Frau Natalja Pintschuk vertreten.

 

Quelle: dpa

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