Seit dem Morgen läuft offenbar eine Razzia, nach übereinstimmenden Medienberichten bei "Reichsbürgern". In Reutlingen wurde dabei geschossen. Offizielle Angaben zu Verletzten gibt es noch nicht.
Karlsruhe. Bei einer Durchsuchung im Auftrag der Bundesanwaltschaft in Reutlingen ist es am Mittwoch zu einem Zwischenfall mit Schusswaffen-Gebrauch gekommen. Wie viele Verletzte es gebe, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte ein Sprecher der Karlsruher Behörde. Es habe sich um eine Durchsuchung bei einer bislang nicht tatverdächtigen Person gehandelt.
Zuvor hatten mehrere Medien über den Vorfall und Razzien im "Reichsbürger"-Milieu berichtet. Die Bundesanwaltschaft äußerte sich zunächst nicht zum Hintergrund und Umfang der Durchsuchungen.
SEK-Polizist wurde verletzt
Der SWR berichtete, ein Polizist des Spezialeinsatzkommandos Baden-Württemberg sei leicht verletzt worden. Der Mann habe auf die Polizisten geschossen, sich dann aber ergeben.
Anfang Dezember hatte es eine großangelegte Anti-Terror-Razzia gegen sogenannte Reichsbürger in mehreren Bundesländern, Österreich und Italien gegeben. Damals waren 25 Männer und Frauen festgenommen worden. In diesem Verfahren ermittelte die Bundesanwaltschaft außerdem gegen 30 weitere Menschen. Es hatte immer geheißen, es sei nicht ausgeschlossen, dass im Laufe der Zeit mehr Beschuldigte hinzukommen.
"Reichsbürger" sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Der Verfassungsschutz rechnete der Szene der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" 2022 deutschlandweit etwa 23 000 Menschen zu, 2000 mehr als im Vorjahr.
Quelle: dpa