Ein Kommentar von Polit-Blogger und de24live-Kolumnist Gerald Grosz.
Wie ein Held wurde er empfangen, der Oligarch aus Kiew. Und stilecht war er gekleidet, wie ein osteuropäischer Autoknacker. Ein wahrlich ukrainischer Besuch eben, zumal sich die Oligarchenfreunde des Wolodimir ohnedies bei Palm Beach die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, während das einfache Volk im Schützengraben ausharrt.
Eigentlich war es ein Heimatbesuch und wer weiß, vielleicht hat Wolodimir seinen Schwarzgeldkonten auch die Ehre erwiesen. Wolodimir Selenski, der Präsidentendarsteller von US-Gnaden besuchte den Präsidentendarsteller der USA in der Geriatrie zu Washington.
Eine zitternde Windel begrüßte die in Camouflage gehaltene Andere. Das Establishment der Demokraten konnte sich vor Freude kaum halten, denn immerhin bedankte sich der pubertierende Rambo für Arme im feinsten Ratzinger-Englisch bei den Amerikanern, dass sie 68 Milliarden Dollar am Kongress vorbei in die dunklen Kanäle der ukrainischen Hauptstadt überwiesen haben.
Und er versicherte einmal mehr, dass er mit Putin sicher keine Friedensverhandlungen aufnehmen werde, sondern weiterhin stramm an der Seite Washingtons den einsamen Krieg auf Kosten Europas und des amerikanischen Steuerzahlers weiterführen wird. Dafür gabs Küsschen von Nancy Pelosi, so schön war die Antel-Romance im Senatsporno des Jahres 2022. Endlich konnte sie wen herzen, die Alte, nachdem sie der Wähler in die Wüste schickte.
In den USA fehlt an allen Ecken und Enden das Geld, die soziale Lage ist so schwierig wie nie, die Wirtschaft stottert, das Gesundheitssystem liegt am Boden. Aber: Mamor, Stein und Eisen bricht, Hunter Bidens Liebe zu Selenski nicht. Da gibt’s eben blöderweise einen Laptop, der ziemlich genau nachweist, wie die Bidens Geschäfte mit der ukrainischen Mafia gemacht haben.
Der Vater eines Geschäftsfreundes hilft eben dem anderen, so funktionierten schon die Familien in Sizilien. Also warum in der Ukraine nicht, das ja seit November 2021 nachgewiesen der korrupteste Staat Europas ist. Apropos korrupt: Die Waffenindustrie in den USA jubelt. Seit dem II. Weltkrieg klingelten die Kassen längst nicht mehr so laut, die Lobbyisten im Kongress haben ihre Portokassen für die nächsten Wahlkampfspenden wieder gefüllt.
Washington war in gelb/blau getaucht, denn auch farblich wurde betont, dass die USA in Wahrheit im Konflikt gegen Russland die wahre Kriegspartei sind. Wir hingegen in Europa erleiden den größten Wirtschaftskrieg aller Zeiten. Während in den USA die schönen Weihnachtsfotos geschossen werden, können sich unsere Bürger kaum mehr das Weihnachtsfest leisten.
Denn die Solidarität, die Biden und Selenski meinen, heißt Verzicht und am Ende Selbstmord. Aber Hauptsache schöne Bilder gibt’s aus Amerika. Vor dem Kamin. Mit der sprechenden Windel aus den USA und dem Kabarettisten aus Kiew. Das wird uns wohl was wert sein.