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Taliban ermorden Ex-Abgeordnete

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Der Mord an einer früheren Parlamentarierin in Kabul gibt Rätsel auf. Derweil haben die in Afghanistan herrschenden Taliban einem neuen internationalen Appell zur Achtung von Frauenrechten eine Abfuhr erteilt. 

Kabul. Eine ehemalige Abgeordnete des afghanischen Parlaments und ihr Leibwächter sind unter mysteriösen Umständen getötet worden. Mursal Nabisada und ihr Bodyguard wurden in der Wohnung der 29-Jährigen in Kabul erschossen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Das Motiv sei unklar. Der Bruder der Frau wurde demnach verletzt. Nabisada hatte sich vor etwa vier Monaten in einem TV-Interview zur Einschränkung der Frauenrechte durch die herrschenden Taliban geäußert. Diese wiesen am Wochenende internationale Forderungen zur Achtung der Frauenrechte zurück.

Nabisada saß vor der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im August 2021 für Kabul im Parlament. Dem Sender hatte sie gesagt, sie arbeite nun für eine Nichtregierungsorganisation. Andere Politikerinnen haben das Land seither verlassen. Morde an jungen Frauen haben zugenommen, seitdem die Taliban an der Macht sind.

Die militanten Islamisten erklärten am Wochenende, die Regierung könne keine Handlungen zulassen, die gegen das islamische Rechtssystem der Scharia verstießen. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid rief die internationale Gemeinschaft auf, Verständnis für die religiösen Anforderungen der traditionellen afghanischen Gesellschaft aufzubringen und humanitäre Hilfe nicht mit Politik zu verknüpfen. Am Freitag hatten elf Mitgliedsländer des UN-Sicherheitsrates die Taliban aufgefordert, unverzüglich jede Unterdrückung von Frauen und Mädchen zu beenden.

Seit ihrer Machtübernahme haben die militanten Islamisten in Afghanistan Frauenrechte massiv eingeschränkt. So haben die Taliban Frauen von allen Universitäten verbannt. Schulbildung war für Mädchen von den Islamisten bereits wenige Monate nach ihrer Machtübernahme eingeschränkt worden. Ende Dezember wurde Frauen zudem verboten, für Nichtregierungsorganisationen zu arbeiten.

 

 

Quelle: dpa

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