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Russland trotzt Sanktionen: IWF prognostiziert Wirtschaftswachstum

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Aus dem neuen Ausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) gehen neue, teils schockierende Meldungen hervor. Deutschland und Großbritannien bilden beim Wirtschaftswachstum das Schlusslicht, noch hinter Russland. 

Während der IWF für Deutschland 2023 ein kleines Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent erwartet, soll das Bruttoinlandsprodukt in Großbritannien um 0,6 Prozent schrumpfen. Für Russland hob der IWF die Prognose erneut an.

Wirtschaftswachstum trotz Sanktionen!

Die Wirtschaft Russlands soll trotz aller Sanktionen um 0,3 Prozent wachsen. Noch im Juni hatte die Organisation einen Einbruch in Russlands Wirtschaft um 3,5 Prozent vorhergesagt. Während sich die Prognose im Herbst auf Minus 2,3 Prozent abgemildert hat, wird Russland nun von der IWF so stark wie kein anderes Land eingestuft. 

Die Weltwirtschaft dürfte die Folgen des Ukrainekrieges und dessen hohe Inflationen offenbar besser verkraften als ursprünglich angenommen, urteilt der Währungsfonds. 

Das Ende der  Corona-Abschottung in China mache nun Hoffnung. „Die globalen Wirtschaftsaussichten haben sich nicht verschlechtert. Das ist eine gute Nachricht, aber es ist nicht genug», sagte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas am Dienstag bei der Vorstellung des Berichts in Singapur.  Es sei ein Weg zur vollständigen Erholung , der gerade erst begonnen hätte.

Kein Abrutschen in globale Rezession 

Obwohl das globale Wachstum sich im Vergleich zu 3,4 Prozent 2022 dieses Jahr auf 2,9 Prozent verlangsamen werde, seien die Aussichten dann doch weniger düster, als noch im Oktoker angenommen, so Gourinchas. Hoffnung gäbe es durch  „positive Überraschungen“ und eine „unerwartet hohe Widerstandsfähigkeit“ in zahlreichen Volkswirtschaften, so der Bericht. Auch Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie könnte dieses Jahr ein Treiber der Weltwirtschaft sein.

Es soll in diesem Jahr jedenfalls kein Abrutschen der Weltwirtschaft in die globale Rezession geben. Im Herbst schlossen Ökonome die Prognose nämlich aus, aktuell könne sie nun jedoch einen Wendepunkt darstellen. Einen Tiefpunkt könnte das Wachstum erreichen, wenn die Inflation zurückgehe. Einen Aufschwung wiederum würde gesichert werden, wenn China mit den Impfungen gegen das Coronavirus schneller vorankomme.

Wachstum für Eurozone

Ein  Wachstum von 0,7 Prozent  wird auch für die Eurozone prognostiziert , das entspricht ein um 0,2 Prozentpunkte höheres Wachstum als zuvor angenommen.

„Die Prognose für ein geringes Wachstum im Jahr 2023 spiegelt die Zinsanhebung der Zentralbanken im Kampf gegen die Inflation – insbesondere in den Industrieländern – sowie den Krieg in der Ukraine wider“, so die Prognose.  

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