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Masken schuld
an Virus-Flut?

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Ein Viren-Tsunami rollt derzeit über Deutschland. Nie waren so viele auf einmal krank.

Vor allem die Zahl der Grippefälle in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in der vergangenen Woche stark angestiegen. 

Neben dem Influenzavirus kursiert nach Angaben des RKI das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) weiter stark, das vor allem für kleine Kinder und Säuglinge gefährlich sein kann. "RSV und Influenzaviren wurden in allen Altersgruppen nachgewiesen, jedoch waren von RSV-Infektionen überwiegend Kinder bis 4 Jahre betroffen", hieß es.

Jeder neunte ist krank

Nach Schätzungen von Experten des RKI hat in der vergangenen Woche etwa jeder neunte Mensch in Deutschland an einer akuten Atemwegserkrankung gelitten. "Die Werte liegen aktuell weiterhin über dem Niveau der Vorjahre zum Höhepunkt schwerer Grippewellen."

Maske schuld an Viren-Tsunami?

Während es im Corona-Winter 2021/22 nur etwa 5000 Grippefälle gab, waren es vor der Pandemie rund 100 000 pro Jahr gewesen. Epidemiologe Klaus Stöhr sagt gegenüber der "BILD": Die Maskenpflicht in der Pandemie hat unvermeidbare Infektionen nicht verhindert, „nur verschoben“. Und diese Infektionen ballen sich jetzt.

Auch Statistiker Prof. Christian Hesse (Uni Stuttgart) sieht einen Zusammenhang. Die zwei Jahre geltende Maskenpflicht habe dafür gesorgt, „dass die aktuell zu beobachtende Mehrfachwelle sich so schnell aufbauen konnte“.

Besonders Kinder sind derzeit für Viren anfällig. Kinderärzte-Chef Thomas Fischbach zur "BILD": "Bis zum Alter von 2 Jahren hatten normalerweise etwa 80 Prozent der Kinder Kontakt mit dem RS-Virus.“ Wegen Kontaktverbot, Masken, Kita-Schließungen sei dies ausgeblieben. „Dadurch haben sich ganze Jahrgänge aufgestaut, die jetzt reihenweise erkranken. Insbesondere für kleine Kinder ist das gefährlich, für Frühgeborene und Vorerkrankte lebensgefährlich.“

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