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Diese deutschen Firmen
liefern noch nach Russland

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Viele große Unternehmen weltweit haben die Reißleine gezogen. Branchen-Giganten wie McDonald's, H&M oder Ikea haben es vorgemacht und sich aus Russland zurückgezogen. Doch einige deutsche Unternehmen scheinen von dem russischen Angriffskrieg unbeeindruckt zu sein. 

Mit dem Rückzug aus Russland und der Schließung von Filialen in dem Land wollen Unternehmen ein Zeichen gegen das Putin-Regime setzen. Man will keine Produkte mehr an Russland verkaufen, solange diese die Souveränität der Ukraine nicht anerkennen und ihren Invasionskrieg fortführen. Einige Unternehmen scheint der blutige Krieg, aber eher weniger zu stören - wittern vielleicht sogar eine Chance auf eine entstehende Marktlücke. 

Einen größeren Skandal löste erst kürzlich der französische Konservengemüse-Hersteller Bonduelle aus. Via Social-Media-Plattformen machte sich die Nachricht breit, dass der Konzern 10.000 Weihnachtskisten mit Dosenmais und Erbsen an russische Soldaten geschickt haben soll. Angefügt soll eine Grußbotschaft gewesen sein, wo ein "schneller Sieg" gewünscht wurde. Das Unternehmen wehrt sich gegen die Vorwürfe und behauptet, es handle sich um eine Falschmeldung. 

Liste zeigt deutsche Unternehmen, die in Russland aktiv sind 

Eine Liste der US-amerikanischen Universität Yale zeigt nun, welche weiteren Unternehmen noch Geschäfte in Russland machen. Über 1200 ausländische Firmen wurden dafür von Forschern überprüft. In der Liste finden sich auch 21 deutsche Firmen, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Darunter sind Medizinfirmen wie Siemens Healthineers, Fresenius oder Braun, aber auch Mode-Geschäfte wie New Yorker. Auch auf Toffifee, Merci und Nimm 2 müssen die Russen nicht verzichten, da der Süßwarenhersteller Storck noch nach Russland liefert. 

Pharma-Konzern Bayer stellte zwar weitere Investitionen, sowie Werbungen ein, liefert aber weiterhin "unverzichtbare Produkte", da man eine "ethische Verpflichtung" gegenüber der russischen Zivilbevölkerung habe, so Bayer-Chef Werner Baumann. Auch die Firma Merck, ebenfalls in der Pharmaindustrie, liefert noch, hat sogar angekündigt, mehr Personal einstellen zu wollen. 

Manche Unternehmen schränken Tätigkeit ein

Mode-Marke Tom Tailor wirbt weiterhin in Russland, soll aber laut den Yale-Forschern den Online-Verkauf in Russland ausgesetzt haben.  

Die Molkerei Ehrmann, welche Joghurt-Marktführer ist, verkauft zwar an Russland, will aber keine neuen Investitionen tätigen. Beim Schokoladenhersteller Ritter Sport sieht es ähnlich aus wie bei Bayer. Des Weiteren kündigte der Konzern an, alle Erträge aus dem Russland-Geschäft zu spenden. 

Beiersdorf, eine Beauty-Firma, welche unter anderem Nivea-Produkte vertreibt, hat ihre Geschäft in Russland zumindest zurückgefahren. Luxus-Hautpflegeprodukte werden dort nun gar nicht mehr zum Verkauf angeboten. 

Weitere Unternehmen, die ihre Russland-Aktivität eingeschränkt aber nicht gänzlich eingestellt haben sind: Versicherungskonzern Allianz, Tech-Unternehmen Bosch, Software-Firma SAP, Gerätehersteller Miele und Logistikfirma Schenker.

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