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Kubicki zieht
verheerende Ampel-Bilanz

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Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki hat die Arbeit der eigenen Ampel-Koalition erneut mit drastischen Worten kritisiert. Vor allem Wirtschaftsminister Habeck kritisiert er scharf.

 Die Ampel, der neben SPD und den Grünen auch Kubickis FDP angehört, sei gewählt worden, um den Wohlstand des Landes und seiner Bürger zu mehren - "nicht, ihn zu gefährden", sagte Kubicki der "Bild" (Samstag). Viele Menschen hätten den Eindruck, Deutschland sei auf dem Weg zu einem "dysfunktionalen Staat". Betroffen seien die Bereiche Infrastruktur, Verwaltung, Energiepreise und die Unfähigkeit der Bundeswehr, das Land zu verteidigen - "wir müssen jetzt gegensteuern, sonst geht das schief", sagte Kubicki, der auch Bundestagsvizepräsident ist.

Kubicki kritisiert Habeck und Lambrecht scharf

Kubicki griff vor allem die Politik von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) scharf an. Er nannte es bigott, für "sehr, sehr viel Geld Flüssiggas aus Katar, den Emiraten und den USA" einzukaufen und sich gleichzeitig zu weigern, preiswerteres Schiefergas aus Deutschland abzubauen - "aus rein ideologischen Gründen". Auch sollten aus seiner Sicht die Kernkraftwerke weiter betrieben werden.

Auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) attackierte Kubicki. Die Bundeswehr sei aktuell nicht in der Lage, das Land zu verteidigen. Ministerin Lambrecht habe "offensichtlich Schwierigkeiten damit, die Milliarden, die Kanzler, Finanzminister und Parlament zur Verfügung gestellt haben, auch auf die Straße zu bringen." Ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr war nach Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine auf den Weg gebracht worden.

Derart drastische Kritik aus den eigenen Reihen ist für die in Deutschland üblichen Koalitionsregierungen ungewöhnlich, in der Regel heben deren Vertreterinnen und Vertreter die eigenen Erfolge hervor. Eine Ausnahme machte Kubicki allerdings bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): Er lobte in der Zeitung dessen "besonnene Haltung" in Bezug auf Russland und die Ukraine.

 

Quelle: dpa

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