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Milliardenverschwendung bei PCR-Tests

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Einem Bericht von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung zufolge haben Staat und Krankenkassen bisher mehr als sechs Milliarden Euro für PCR-Tests ausgegeben.  

Berlin. Die Recherchen legen nahe, dass zum Beginn der Pandemie für die Labore zu hohe Erstattungspreise für die Tests ausgehandelt wurden, etwa weil Materialkosten dafür zu hoch veranschlagt wurden. Tatsächliche Marktpreise habe "allem Anschein nach" das damals von Jens Spahn (CDU) geführte Ministerium nicht ermittelt.

Die Recherchen beziehen sich auf "mehr als 1000 Seiten" interner Akten aus dem Gesundheits- und Wirtschaftsministerium und weitere vertrauliche Dokumente. Auch im vergangenen Jahr hätten die Labore noch "großzügige Vergütungen" von 35 bis knapp 44 Euro pro Test erhalten und noch heute gebe es für jeden PCR-Test zwischen 27 und 32 Euro. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird in dem Bericht mit den Worten zitiert: "Mir erschienen die Testkosten zu hoch. Ich habe sie dann um mehr als die Hälfte abgesenkt. Trotzdem kommen die Anbieter mit dem Geld aus. Daher können die Kosten also nicht höher sein als das, was jetzt bezahlt wird."

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, hat die Finanzierung von teuren PCR-Tests verteidigt. "Es ist halt immer leicht im Nachhinein zu sagen, was man vorher hätte besser machen können", sagte er am Montag im Deutschlandfunk. Zu Beginn der Pandemie habe man noch nicht viel über das Virus gewusst. Es sei darum gegangen, schnell und viel zu testen, Testkapazitäten zu schaffen und Akteure zu animieren, diese Tests anzubieten und durchzuführen. "Und dass man da sicherlich auch anders oder günstiger hätte vergüten können, im Nachgang zeigt sich das jetzt."
 
 

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