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Nach Gender-Studie: WDR akzeptiert offenbar die Realität

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Der Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) hat eine repräsentative Umfrage bezüglich Gendern in Deutschland in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Die deutliche Mehrheit der hiesigen Bevölkerung hält wenig von einer gendergerechten Sprache. "Dann empfehlen wir auch, darauf zu verzichten", sagt der TV-Sender.

Eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag des WDR besagt: Gendergerechte Sprache ist vielen Deutschen nicht so wichtig. Und: Zwei Drittel der über 1000 Befragten würden eine Doppelnennung in der Berichterstattung (z.B. "Kollegen und Koleginnen") zwar akzeptieren, andere Formen des Genderns lehnen sie jedoch ab. Besonders unbeliebt: die sogenannte „Gender-Gap“, also die eingebaute Pause zwischen dem Wortstamm und der weiblichen Endung eines Wortes.

"Für uns im WDR sind die Ergebnisse vor allem mit Blick auf unsere journalistische Arbeit interessant. Denn Sprache ist unser wichtigstes Handwerkszeug", sagt WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn. Aus seiner Sicht legen die Ergebnisse die zukünftige Handhabung in der Programmgestaltung fest: "Sprache ist ja etwas ganz Persönliches und wir wollen so sprechen wie unser Publikum. Und wenn wir feststellen, dass diese Sprechlücke abgelehnt wird, dann empfehlen wir auch, darauf zu verzichten."

Der WDR, der aktuell in vielen seiner Formaten gendert und sich als Vorreiter inszeniert, scheint also in der Realität angekommen zu sein. Allerdings können sich einzelne Redaktionen laut WDR weiter für die Nutzung des Gender-Gap entscheiden, "wenn die Form beim Publikum eines speziellen Angebots überwiegend vertraut und gebräuchlich ist", z.B. bei einem Angebot in den sozialen Medien.

 

Quelle: oe24

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