Rund 30 Panzer des Typs M1 Abrams wollen die USA nach Angaben von US-Medien der Ukraine zur Verfügung stellen.
Zunächst hatten die "New York Times" und andere Medien unter Berufung auf Insider von 30 bis 50 berichtet. Am Dienstagabend (Ortszeit) zitierten mehrere US-Medien mit dem Anliegen vertraute Amtspersonen, denen zufolge "um die 30" Abrams-Panzer eingeplant seien. Es wird erwartet, dass sich die US-Regierung am Mittwoch auch offiziell zur Panzer-Freigabe äußert.
Die Panzer sollen der Ukraine bei ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg helfen, der vor knapp einem Jahr begonnen hat. Befürchtet wird auch eine Frühjahrsoffensive der Russen.
Einsatz könnte wohl erst in Monaten möglich sein
Der "Washington Post" zufolge dürfte es jedoch Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis die Abrams-Panzer in dem Krieg zum Einsatz kommen. Es sei unwahrscheinlich, dass die Fahrzeuge zum Frühjahr in der Ukraine ankommen, wenn mit der Offensive Russlands beziehungsweise einer Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete gerechnet wird, so die Zeitung.
Bislang hatten die USA betont, eine Abrams-Bereitstellung aus praktischen Gründen nicht für sinnvoll zu halten. Hintergrund des Umschwenkens ist die - ebenso noch nicht offizielle - deutsche Bereitschaft, der Ukraine nun doch Leopard-2-Kampfpanzer zur Verfügung zu stellen. Nach wochenlangem Hin und Her soll Bundeskanzler Olaf Scholz die US-Zusage zu den Abrams zur Bedingung gemacht haben, um in einer koordinierten Aktion Panzer westlicher Bauart in die Ukraine zu liefern.
Abrams-Lieferung als Zeichen der Rückendeckung für Deutschland
Laut der "Washington Post" drängten ukrainische wie US-amerikanische Politiker die Regierung von US-Präsident Joe Biden, wenigstens eine kleine Zahl von Abrams-Panzern zu bewilligen, um Berlin die nötige Rückendeckung für die eigene Leopard-Zusage zu bieten.
Deutschland nimmt als Produktionsland des Leopard-2 in der Frage um die Lieferung eine Schlüsselrolle ein, denn es entscheidet damit nicht nur über eigene Lieferungen. Die Bundesregierung muss auch zustimmen, dass etwa Finnland oder Polen Leoparden in ihrem Besitz an die Ukraine weitergeben dürfen.
Quelle: dpa