Das war knapp. Gabriel Clemens setzt sich gegen Außenseiter Jim Williams erst nach dramatischen sieben Sätzen durch. Nun könnte er bei der WM in London deutsche Darts-Geschichte schreiben.
«Ich war eigentlich tot, habe es dann irgendwie geschafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich habe ein paar gute Momente gehabt», sagte der überwältigte Clemens in einer ersten Reaktion bei DAZN. Als der finale Pfeil im Bullseye landete, freute sich der Deutsche ausgelassen und schwang die Faust auf der größten Darts-Bühne der Welt. «Es war mit Sicherheit eins der sehr guten Spiele. Ob es besser war als das, was ich vorher gespielt habe, weiß ich nicht. Vom Kämpferischen war es eine gute Leistung», sagte Clemens.
Könnte als erster Deutscher ins Viertelfinale einziehen
Der «German Giant» hat nach dem gerade so abgewendeten Aus die Chance, in seinem Achtelfinale gegen Danny Noppert (Niederlande) oder Alan Soutar (Schottland) als erster Deutscher in der WM-Historie ins Viertelfinale einzuziehen. Die Partie ist noch nicht terminiert, findet aber noch vor dem Jahreswechsel statt. Auch Martin Schindler hat noch Chancen aufs Achtelfinale, er trifft am Mittwoch auf den Engländer Michael Smith.
Clemens bekam im Alexandra Palace von Anfang an die Unterstützung der rund 3000 Fans, die zu einem erstaunlich großen Teil aus Deutschland waren. «Oh wie ist das schön» erklang schon vor Spielbeginn. «Man hat das definitiv mitbekommen. Es sind 750 Karten nach Deutschland gegangen, die machen da einen ganz schönen Radau», lobte Clemens. Und die deutsche Nummer eins trug dann mit einem starken Start zur Stimmung bei. Er gewann den ersten und den dritten Satz, sein spektakuläres Finish von 157 Punkten begeisterte das Publikum.
Doch das Spiel blieb offen, weil der Waliser Williams nach dem Überraschungssieg über Ex-Europameister James Wade erneut überzeugte. Im vierten Satz vergab Clemens zwei Darts auf eine 3:1-Führung, der leichte Außenseiter glich erneut aus. Williams übernahm die Kontrolle und hatte sogar einen Matchdart, aber dann kippte das Spiel und Clemens gewann doch noch.
Quelle: dpa