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Warum steht George Bush nicht vor dem Kriegsverbrechertribunal in den Haag?

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Ein Kommentar von Polit-Blogger und de24live-Kolumnist Gerald Grosz. 

Heute vor 20 Jahren begann Georg Bush junior einen Krieg gegen den Irak. Die Achse des Bösen gehöre zerstört, begründete der US-Präsident den völkerrechtswidrigen Einmarsch amerikanischer Truppen in ein Land, das 10.000 Kilometer Luftlinie von ihnen entfernt lag. Ein UN-Mandat lag nicht vor und auch der Grund für diesen Angriff, nämlich ein vermutetes Giftgasdepot von Saddam Hussein, löste sich in Luft auf. Auf reine Kriegslügen und Propaganda gebaut, schwangen sich die USA gemeinsam mit Großbritannien als Achse der Willigen auf, moralische Weltpolizei zu mimen, den Irak-Krieg zu beginnen.

Wir erinnern uns an den Auftritt des US-Verteidigungsministers, der vor dem UN-Sicherheitsrat das corpus delicti, eine Ampulle Giftgas, mediengerecht präsentierte. Nun, die Ampulle stellte die CIA her, das Giftgas stammte aus den USA selbst. Im Auftrag des Guten muss das Böse bekämpft werden. Ein heiliger Krieg sei der Einmarsch der US-Armee. Für diesen Krieg des Guten mussten während des Einsatzes mehr als eine Million Menschen ihr Leben lassen. Kinder wurden abgeschlachtet, Frauen gefoltert und vergewaltigt, Familien erschossen, junge Männer in die Luft gesprengt, Hinrichtungen fanden statt, die Zivilbevölkerung wurde geschändet. Unschuldige erfuhren unermessliches Leid. Unbestritten sind schwere Kriegsverbrechen, die von der US-Armee und den britischen Einheiten gezielt verübt wurden. 15.000 Präzisionsbomben, 8.000 ungesteuerte Sprengkörper und 800 Marschflugkörper detonierten über dem Irak in 30.000 Einsätzen. Die dafür verantwortlichen Kriegsverbrecher Georg Bush und sein britisches Pendant Tony Blair standen übrigens nie vor einem Gericht, denn Den Haag interessierte sich für die blutrünstigen Schlächter von Bagdad nicht. Denn sie waren eine Schuhnummer zu groß, deren Morden war politisch opportun, ja sogar aus Sicht der selbsternannten Macht des Guten, der USA moralisch gerechtfertigt.

Das Leid des 14-jährigen Mädchens, Abeer Qassim al-Janab, das zuerst von 5 US-Soldaten vergewaltigt, sie und ihre gesamte Familie erschossen, dann mit Benzin übergossen und verbrannt wurden, wurde nie gesühnt. Die Täter und die verantwortlichen Generäle standen auch nie vor Gericht. Wie in ca 30.000 anderen Fällen von Vergewaltigungen, Verschleppungen und gezielten Tötungen nicht.

Nein, die Täter bekamen Orden. Denn sie haben für das Gute vergewaltigt, verschleppt, geschossen, verbrannt und getötet. Und das 14-jährige Mädchen war ja nur eine Irakerin und der Irak die Achse des Bösen. Den Haags Richter gingen auf Tauchstation, Recht und Gerechtigkeit sind relativ. Nicht jeder Mensch hat das Recht auf Gerechtigkeit, nicht jeder Mensch hat Menschenrechte.

Es kommt eben darauf, auf welcher Seite der medial konstruierten Lüge man steht. Und so verkommt ein Gericht in Den Haag zum Spielball der sicherheits- und außenpolitischen Interessen. Nur haben diese leider nichts mit Recht und Gerechtigkeit zu tun. 

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