Der 25. Dezember ist der wichtigste Weihnachtsfeiertag in den USA. Doch ein arktischer Sturm überschattet das Fest. 28 Menschen sterben, Rettungsdienste kämpfen gegen die Schneemassen an.
In den USA überschattet der arktische Sturm "Elliott" mit seinen Auswirkungen das diesjährige Weihnachtsfest. Bislang starben mindestens 28 Menschen in elf Bundesstaaten im Zusammenhang mit extremer Kälte, Eiswinden und starkem Schneefall, wie der Sender NBC am Samstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Behördenangaben berichtete.
In Erie County im Bundesstaat New York kamen am Samstag mindestens drei Menschen ums Leben, wie der Verantwortliche aus dem Bezirk, Marc Poloncarz, auf Twitter bestätigte. Bei zwei von ihnen seien die Rettungsdienste nicht rechtzeitig eingetroffen, hieß es in der "New York Times". Grund dafür sei der starke Schneefall gewesen. Nicht einmal Schneepflüge hätten die Straßen noch räumen können, hieß es.
Im Auto erfroren
Die Rettungsdienste in Erie County waren nach Angaben von Poloncarz zeitweise überlastet. Er rief dazu auf, nur in den "kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen" den Notruf zu wählen, um die Leitungen frei zu halten. Am Samstag hätten Rettungskräfte per Telefon bei der Geburt eines Kindes geholfen, schrieb die "New York Times". Bei Einbruch der Dunkelheit seien am Heiligabend noch immer Menschen aus ihren Autos gerettet worden, hieß es weiter. Einige von ihnen seien bereits seit Freitag dort eingeschlossen gewesen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sind auch einige Menschen in ihren Autos erfroren.
Mehr als 170 000 Haushalte waren nach Angaben der Webseite PowerOutage am frühen Sonntagmorgen ohne Strom. In New York City riefen Stromversorger die Menschen dazu auf, Energie zu sparen. Heizungen sollten so wenig wie möglich aufgedreht, Geräte wie Geschirrspülmaschinen oder Wäschetrockner möglichst nicht verwendet werden, hieß es in einer Mitteilung des Betreibers Con Edison. Diese Maßnahmen trügen dazu bei, eine ausreichende Versorgung mit Erdgas für den Rest des Wochenendes sicherzustellen.
Reisende zur äußersten Vorsicht aufgerufen
Das Zentrum des Sturms habe sich zwar Richtung Norden verlagert und befinde sich nun über dem Osten Kanadas, schrieb der US-Wetterdienst auf Twitter. Die Region um die Großen Seen ("Great Lakes") im Nordosten der USA bleibe aber weiterhin stark betroffen. Dort sei auch am Sonntag starker Schneefall zu erwarten, der in Kombination mit starken Windböen örtlich zu schneesturmartigen Bedingungen führen könne, hieß es.
Die kälteste Temperatur wurde in der Nacht zum Sonntag mit minus 33,9 Grad Celsius im Bundesstaat North Dakota westlich der Großen Seen gemessen, wie der Wetterdienst mitteilte. Erneut wurden Reisende zu äußerster Vorsicht aufgerufen und vor sogenannten Whiteout-Bedingungen gewarnt, also vor stark eingeschränkter Sicht und fehlender Orientierung durch den Schnee.
Der Wintersturm hält die USA seit dem Vorweihnachtstag in Atem. Mehr als 200 Millionen Menschen hatten Unwetterwarnungen erhalten. Zunächst waren vor allem der Norden und der mittlere Westen des Landes betroffen. Doch auch in Bundesstaaten im Süden des Landes gab es Warnungen vor extremem Frost. Mehrere Bundesstaaten, darunter New York, riefen den Notstand aus.