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Brasilien: Mehr als 50 Beamte entlassen

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Angesichts von Not und Elend beim indigenen Volk der Yanomami hat Brasiliens neue Regierung 54 Beamte der zuständigen Behörde (Funai) und des Gesundheitsministeriums entlassen.

Viele der Entlassenen waren Militärs, die in der Regierungszeit des abgewählten rechtsgerichteten Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro ernannt worden waren. Dies ging am Dienstag aus einer Mitteilung des neu geschaffenen Ministeriums für indigene Angelegenheiten hervor. Als Bolsonaros Nachfolger ist im größten südamerikanischen Land seit dem Jahreswechsel der Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva wieder im Amt.

Der Behörde wurde in der Mitteilung zur Last gelegt, ihrer wichtigsten Aufgabe nicht mehr nachgekommen zu sein, die Rechte der indigenen Bevölkerung zu garantieren. Stattdessen habe sie sich in einen «Feind der Indigenen» verwandelt. Lula hatte nach einem Besuch bei den Yanomami in Brasiliens äußerstem Norden am Samstag eine neue Politik und Maßnahmen gegen Unterernährung angekündigt. «Es ist unmenschlich, was ich gesehen habe», sagte er. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Agência Brasil starben in den vergangenen Jahren 570 Yanomami-Kinder an den Folgen von Unterernährung.

Das Territorium der Yanomami ist mit fast 10 Millionen Hektar in den Bundesstaaten Roraima und Amazonas eines der größten Schutzgebiete für Indigene in Brasilien. Mehr als 30000 Yanomami leben dort. Immer wieder sind sie Gefahren etwa durch illegale Goldgräber ausgesetzt. Bolsonaro befürwortete die Ausbeutung des Amazonasgebiets, wollte den Goldabbau in indigenen Gebieten erlauben. Die Goldgräber nutzen Quecksilber, um Gold auszulösen und verschmutzen dabei das Wasser.

 

Quelle: dpa

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