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Problembärin Gaia: Auch zweiter Abschussbefehl gestoppt

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Auch das zweite Dekret zum Abschuss der Bärin JJ4 in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol ist juristisch einkassiert worden.  

Das Verwaltungsgericht von Trient entschied, dass die Anordnung zur Tötung des Tieres durch Regionalpräsident Maurizio Fugatti unwirksam sei. Das teilte das Gericht am Dienstag mit. Fugatti hatte zuletzt zum zweiten Mal entschieden, die "Problembärin" erschießen zu lassen, nachdem diese einen Jogger getötet hatte.

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Allerdings sah Fugattis Dekret ohnehin vor, mit der Tötung bis zum 11. Mai zu warten. Dann ist vor Gericht ein weiterer Termin anberaumt, bei dem über die Zukunft von JJ4 entschieden werden soll.

Erfolgreiche Klage von Tierschützern schon beim ersten Abschussbefehl 

Fugatti wollte das Tier schon kurz nach dem Angriff gegen den Freizeitsportler töten lassen. Dagegen aber klagten Tierschützer erfolgreich vor Gericht. Inzwischen wurde der Bär, der auch unter dem Namen Gaia bekannt ist, eingefangen und lebt derzeit in einem abgesperrten und bewachten Wildgehege in der Provinz Trentino.

Der Tierschutzverein Enpa kritisierte in seiner Mitteilung, Fugatti betrachte Bären wie sein Eigentum und ignoriere, dass sich angeblich Millionen von Italienern gegen eine Tötung aussprechen. Der Politiker hatte jüngst gesagt, dass nach dem Gerichtstermin am 11. Mai die Bärin "so schnell wie möglich" getötet werden solle.

Tier soll ins Ausland umgesiedelt werden 

In Italien wird seit Wochen heftig in der Angelegenheit diskutiert. Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin sagte mehrmals, dass er sich dafür einsetze, das Tier umzusiedeln, eventuell auch ins Ausland.

Im Trentino waren seit den 1990er Jahren Bären im Rahmen eines europäischen Projekts angesiedelt worden. Schätzungen zufolge gibt es derzeit rund 100 wildlebende Bären in den Wäldern der norditalienischen Provinz - laut Kritikern sind das viel zu viele. Einige Tiere legten immer wieder die Scheu vor den Menschen ab und näherten sich bewohnten Gebieten. JJ4, die Schwester der bayerischen "Problembären" Bruno, war schon vor dem tödlichen Angriff aufgefallen.

Quelle: dpa

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