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So plant Putin den Atomschlag

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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine spitzt sich zu. Auch ein Atomkrieg ist für einige Experten im Rahmen des Möglichen. 

Mit der Zusage zur Lieferung von deutschen Leopard-Panzern an die Ukraine, hat sich die Situation im russischen Angriffskrieg noch mehr zugespitzt. Auf Seiten der Russen sprach man von einer „direkten Beteiligung an dem Konflikt." Doch damit noch nicht genug. Die westlichen Länder legten gleich nach und entfachten eine große Diskussion über eine mögliche Lieferung von Kampfjets. Mehrere Länder haben bereits betont, man schließe einen solchen Schritt nicht aus. 

Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie Putin drauf reagieren wird. Das Worst-Case-Szenario wäre ein Atomschlag gegen die Ukraine oder die Nato. Doch zu diesem Horror-Schritt würde sich Putin wohl nur unter bestimmten Umständen entscheiden:

Rückeroberung der Krim

Politikwissenschaftler und Russland-Experte Gerhard Mangott erklärt gegenüber dem "RND", dass das vertikale Eskalationsrisiko enorm steigen würde, sollte die Krim zurückerobert werden. Heißt im Klartext: Wenn die Nato an dem Ziel festhält, die gesamte Ukraine zu verteidigen und zurückzuerobern, also auch die Krim, dann wäre das Risiko eines nuklearen Angriffs laut der Einschätzung von Mangott äußerst hoch.

Eskalieren um zu deeskalieren

Eine gängige Strategie von Kreml-Herrscher Putin ist die Devise „eskalieren um zu deeskalieren". Sollte Russland die Niederlage im Ukraine-Krieg drohen, könnten taktische Nuklearwaffen zum Einsatz kommen. Damit würde man die konventionelle Offensive der Gegenseite stoppen. Allerdings müsste dafür die staatliche Existenz Russlands ziemlich in Gefahr geraten. 

Aus jetziger Sicht ist ein Atomkrieg noch eher unwahrscheinlich. Selbst, wenn Kampfjets an die Ukraine geliefert werden sollten, bestünde wohl keine akute Gefahr. Immerhin weiß Putin, dass er mit solch einem Schritt, die gesamte Nato gegen sich aufbringen würde. Ein Krieg, den er wohl nicht gewinnen könnte, aber dennoch Millionen Menschenleben auf beiden Seiten kosten würde. Dennoch befindet sich Kreml-Chef Putin in einer verzwickten Situation. Unüberlegte Aussagen, wie die von Annalena Baerbock, in der sie Russland den Krieg erklärte, sind hier nicht von Vorteil. In Bedrängnis und unter Druck könnte der russische Präsident unüberlegte Entscheidungen treffen. 

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