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Mehr als 20 Tote bei Raketen-Anschlag auf Dnipro

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Russlands brutaler Krieg gegen die Ukraine fordert erneut Dutzende zivile Opfer. Viele weitere werden nach einem Raketeneinschlag in ein Hochhaus in der Stadt Dnipro noch vermisst. Und auch in anderen Gebieten leiden die Menschen unter den Folgen der jüngsten Angriffe 

Dnipro. Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro ist die Zahl der Toten nach Behördenangaben auf mehr als 20 gestiegen. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt oder galten auch tags darauf am Sonntag noch immer als vermisst. Präsident Wolodymyr Selenskyj bekundete den Hinterbliebenen sein Beileid - und forderte Vergeltung.

Darüber hinaus waren viele Ukrainer nach der heftigsten russischen Angriffswelle seit dem Jahreswechsel mit noch größeren Problemen bei der Stromversorgung konfrontiert als ohnehin schon. 

Ukraine-Krieg - Dnipro

14.01.2023, Ukraine, Dnipro: Rettungskräfte räumen Trümmer weg, nachdem eine russische Rakete nach ukrainischen Angaben in ein Hochhaus eingeschlagen ist. Bei dem Raketenangriff sind nach vorläufigen Behördenangaben mehrere Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© Uncredited/Dnipro Regional Administration/AP/dpa
× Ukraine-Krieg - Dnipro

Ukraine-Krieg - Dnipro

HANDOUT - 14.01.2023, Ukraine, Dnipro: Auf diesem von der Pressestelle der Regionalverwaltung Dnipro via AP veröffentlichten Foto steigt Rauch von einem Wohnhaus auf, nachdem eine russische Rakete nach ukrainischen Angaben in das mehrstöckige Gebäude eingeschlagen ist. Bei dem Raketenangriff sind nach vorläufigen Behördenangaben mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden. Foto: Uncredited/Dnipro Regional Administration/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

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Mehr als 20 Tote und 70 Verletzte in Dnipro

Bis zum Sonntagmittag seien 23 Menschen tot aus den Trümmern des teils eingestürzten Hochhauses geborgen worden, teilte der Stadtrat von Dnipro mit. Mehr als 40 Menschen würden nach der Explosion am Samstag weiterhin vermisst. Angaben des Zivilschutzes zufolge wurden 72 Menschen verletzt gerettet - darunter 13 Kinder.

Der Angriff auf das im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk gelegene Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Im ganzen Land galt zeitweise Luftalarm. Es war der erste russische Großangriff dieser Art seit dem Jahreswechsel. Nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform kamen landesweit mindestens 26 Zivilisten ums Leben, mehr als 80 wurden demnach verletzt. Die Führung in Kiew verurteilte die Angriffe scharf und sprach einmal mehr von "russischem Terror".

Ukraine beklagt Strom-Engpässe nach jüngsten russischen Angriffen

Nach den massiven Angriffe stellte die Ukraine ihre Bürger zudem auf verstärkte Probleme bei der Stromversorgung ein. Landesweit müsse am Sonntag die vielerorts ohnehin schon deutlich reduzierte Strommenge pro Haushalt noch weiter gedrosselt werden, um größere Engpässe zu vermeiden, teilte der staatlichen Stromnetzbetreiber Ukrenerho auf Facebook mit. Auch Notabschaltungen seien nicht ausgeschlossen.

Betroffen von dem russischen Beschuss waren neben Dnipropetrowsk unter anderem auch die Region um die Hauptstadt Kiew sowie Charkiw im Osten des Landes.

Moskau: "Ziel des Schlags wurde erreicht"

Russlands Verteidigungsministerium äußerte sich nicht zu den vielen zivilen Opfern. Stattdessen sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Sonntag mit Blick auf die jüngsten Angriffe lediglich: "Alle ausgewiesenen Objekte wurden getroffen. Das Ziel des Schlags wurde erreicht." Ukrainische Medien warfen der russischen Seite angesichts dieser Äußerung Zynismus vor.

Selenskyj fordert mehr Waffen nach Russlands "Raketenterror"

Als Reaktion auf die russischen Angriffe forderte Selenskyj noch am Samstagabend mehr Waffen vom Westen. Der russische Terror lasse sich stoppen mit den westlichen Waffen, auf die die ukrainische Armee warte, sagte der ukrainische Präsident in seiner allabendlichen Videobotschaft. Zugleich dankte er Großbritannien, das als erstes Land Kampfpanzer an die Ukraine liefern will.

Selenskyj bekundete außerdem sein Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer in Dnipro. "Leider wird die Liste der Toten stündlich länger... Mein Beileid geht an Verwandte und Freunde."

 

 


Quelle: dpa

 

 

Quelle: dpa

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