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Nach Erdbeben: Erdogan kommt unter Druck

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Der türkische Oppositionsführer hat Präsident Recep Tayyip Erdogan nach dem schweren Erdbeben Versagen vorgeworfen.

Istanbul. "Wenn jemand hauptverantwortlich für diesen Verlauf ist, dann ist es Erdogan", sagte Kemal Kilicdaroglu, Chef der größten Oppositionspartei CHP, in einem Video, das er am frühen Mittwochmorgen auf Twitter teilte. Erdogan habe es versäumt, das Land in seiner 20-jährigen Regierungszeit auf solch ein Beben vorzubereiten, kritisierte Kilicdaroglu. Er warf Erdogan zudem vor, die Erdbebensteuer, die für die Vorsorge gedacht ist, verschwendet zu haben.

Die Türkei befindet sich aktuell im Wahlkampf. Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen würden regulär im Juni stattfinden. Erdogan hatte aber angekündigt, die Wahlen auf den 14. Mai vorzuziehen. Welche Auswirkungen das Beben auf die Wahlperiode hat, ist noch nicht abzusehen.

Am Dienstag hatte Erdogan einen dreimonatigen Ausnahmezustand für die zehn vom Erdbeben betroffenen Regionen ausgerufen. Er hatte zudem vor der Verbreitung von "Fake News" gewarnt und angekündigt, dass man sich diese merken und "das Notizbuch öffnen" werde, wenn der Tag gekommen sei. 

Präsident Recep Tayyip Erdogan wies am Mittwoch Kritik auch aus den Reihen der Opposition zurück, seine Regierung haben das Land nicht für ein erwartbares Erdbeben dieser Größenordnung gewappnet und nach der Katastrophe nicht schnell genug Hilfsmaßnahmen in Gang gesetzt. Es sei nicht möglich, auf ein solches Desaster vorbereitet zu sein, sagte er bei einem Besuch in Kahramanmaras. "Wir haben alle unsere Ressourcen mobilisiert. (...) Unsere Bürger sollten sich keine Sorgen machen." 

 

Quelle: dpa

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