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Nach Bankenfusion: UBS holt Ex-Chef Ermotti zurück

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Jahrelang stand Sergio Ermotti an der Spitze der größten Schweizer Bank. Jetzt kehrt der Manager überraschend zurück. Auf ihn wartet die Integration der Rivalin Credit Suisse.  

Die größte Schweizer Bank UBS holt Sergio Ermotti an die Konzernspitze zurück. Er wird damit die neue Bank nach der geplanten Übernahme der Credit Suisse leiten. Begründet wurde der Schritt am Mittwoch mit den Herausforderungen des Zusammenschlusses. Amtsinhaber Ralph Hamers habe sich bereiterklärt, im Interesse der Fusion, des Schweizer Finanzsektors und des Landes zurückzutreten, teilte die UBS mit. Die Aktien legten im vorbörslichen Handel um mehr als zwei Prozent zu.

Bereits nach der UBS-Aktionärsversammlung am Mittwoch kommender Woche übernimmt Ermotti das Ruder. Hamers werde während einer Übergangsphase noch beratend zur Seite stehen, um einen erfolgreichen Abschluss der Transaktion und eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten. Seinen Posten als Chefaufseher beim Zürcher Rückversicherer Swiss Re wird Ermotti aufgeben.

Ermotti stellte Vermögensverwaltung in den Fokus 

Der Niederländer Hamers war im November 2020 auf den Schweizer Ermotti gefolgt, der die UBS neun Jahre lang geleitet hatte. Ermotti habe die Bank nach der Finanzkrise erfolgreich neu positioniert, indem er die Vermögensverwaltung in den Fokus gestellt habe, hieß es in der Mitteilung. Er habe das Investmentbanking verkleinert und für einen kulturellen Wandel in der Bank gesorgt.

Credit Suisse-Bank in Midtown Manhattan
© M10s/TheNEWS2 via ZUMA Press Wire/dpa
× Credit Suisse-Bank in Midtown Manhattan

Dank dieser Erfahrung und seiner tiefen Kenntnisse der Finanzbranche sei Ermotti bestens geeignet, die Integration der Credit Suisse umzusetzen. Ermotti selbst sagte, die anstehende Aufgabe sei dringend und herausfordernd. Er wisse um die Verunsicherung. Er verspreche aber, sich vollständig darauf zu konzentrieren, das beste Ergebnis für Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre und die Schweizer Regierung zu erzielen.

Größte Bankenfusion seit 15 Jahren

Eine Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist die größte Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren. Sie bedeutet das Ende für die 167 Jahre alte Credit Suisse, deren Hauptsitz gegenüber der erbitterten Rivalin UBS am Zürcher Paradeplatz liegt. Die krisengeplagte Credit Suisse ist einer der weltweit größten Vermögensverwalter und gehört zu den 30 global systemrelevanten Banken, deren Ausfall das internationale Finanzsystem erschüttern würde.

Quelle: dpa

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